Anwohner erobern sich die Straße als Lebensort zurück
Auch der Straßenraum kann der Naherholung dienen, sagten sich die Mitglieder der Kiezinitiative Steglitz (KiS) und Anwohner der Forststraße. Die Landschaftsgärtnerin Brigitte Buskes-Schulz und der Künstler Petrus Akkordeon entwickelten ein Konzept zum Bepflanzen der Baumscheiben in ihrer Straße mit verschiedenen Pflanzenarrangements. "Die Pflanzen für eine Baumscheibe sind so ausgewählt und aufeinander abgestimmt, dass die Beete das ganze Jahr über attraktiv sind und unter den gegebenen Bedingungen auch gut gedeihen", sagt Brigitte Buskes-Schulz.
Dem Aufruf der KiS, sich an der Pflanzaktion zu beteiligen, folgten insgesamt zehn Häuser und die Kita. Zum Start der Aktion am 31. Mai waren vier Häuser dabei. "Man merkt, dass die Leute das Bedürfnis haben, ihre unmittelbare Umgebung netter zu gestalten", sagt Steffen Philipp, Vorsitzender der KiS. Die Straße kann durch die gemeinsame Aktion wieder zu einem Lebensort im Kiez werden. Die Pflanzen bringen nicht nur mehr Farbe in die Straße. Sie sorgen auch für ein besseres Klima, locken Bienen an und nicht zuletzt hätte die Aktion auch einen sozialen Charakter. Beim gemeinsamen Buddeln kommt man sich näher, es entstehen neue Kontakte und auch die Verantwortung für das Projekt stärkt die Gemeinschaft. "Ein Aspekt, der in der Großstadt nicht zu unterschätzen ist", sagt Petrus Akkordeon. Der Künstler und Gärtner hat im Bezirk schon einige solcher Initiativen gestartet. Zuletzt bepflanzte er eine Mittelinsel auf der Königsberger Straße.
"Wir hoffen auf viele Nachahmer dieser Aktion", sagt Catherine Philipp von der KiS. Sie hofft, dass noch mehr Menschen in den Kiezen für mehr Aufenthaltsqualität in ihren Straßen sorgen.
Unterstützt wird das Projekt in der Forststraße auch vom Bezirksamt. Die zuständigen Ämter erteilten die Genehmigung und stellten 1500 Euro aus dem Förderprogramm freiwilliges Engagement in Nachbarschaften (FEIN) zur Verfügung.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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