Bezirk liegt bei Erkrankungen im Mittelfeld

Amtsarzt Dr. Andreas Beyer rät allen Erwachsenen, die Masern nicht als Kind hatten, zur Impfung. | Foto: M. Schmidt
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Steglitz-Zehlendorf. Die Zahl der Masern-Kranken hat seit Februar auch im Bezirk stark zugenommen. Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) rät mittlerweile allen zur Impfung. Die Krankheit trifft auch Erwachsene.

Bislang gingen Experten davon aus, dass die Jahrgänge vor 1970 ohne Impfung auskämen. "Doch auch Menschen aus der Zeit davor kann es treffen", sagt Dr. Andreas Beyer, Leiter des bezirklichen Gesundheitsamtes. "Mehr als zehn Prozent von ihnen haben unzureichenden Immunschutz." Mit 40 Masern-Fällen liegt Steglitz-Zehlendorf im Mittelfeld der Statistik aller Berliner Bezirke. Zwar sind die Zahlen deutlich geringer als in Mitte mit 73 Fällen, aber doch deutlich über der Häufigkeit von Masern in Schöneberg-Tempelhof mit 22 Patienten.

In Steglitz-Zehlendorf, so der Medizinaldirektor, sei die Impfquote bei Schulkindern geringer. Bei der Einschuluntersuchung 2011 hätten 85 bis 89 Prozent einen vollständigen Impfschutz gehabt. "Andere Bezirke wie Marzahn-Hellersdorf haben eine höhere Quote", sagt der 58-Jährige." Mit zwei war die Zahl der Krankheitsfälle dort am geringsten. Übertragen wird die Infektionskrankheit durch Tröpfchen im Atem, beim Husten oder Niesen. "Mehr 95 Prozent beträgt die Übertragungswahrscheinlichkeit bei Nicht-Immunisierten", so der Arzt. Der Krankheitsverlauf einer klassischen Kinderkrankheit sei ungleich schwerer, wenn sie im Erwachsenenalter durchgemacht werde.

Auch einmal Geimpfte seien nur unvollständig geschützt, so der Experte. Laut Beyer beträgt deren Chance, sich anzustecken, immer noch zehn Prozent. "Ich rate eindeutig zu beiden Impfungen. Wenn man 95 Prozent aller Einwohner zweimal impft, könnte die Krankheit ausgerottet werden." Für eine totale Immunisierung müsse die Impfung, die als Kombinationswirkstoff auch gegen Windpocken und Röteln hilft, innerhalb von sechs Wochen wiederholt werden.

Die Gegenanzeigen seien auch nach Auffassung der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts äußerst selten. Nur "hochgradig Allergischen" rät Beyer vorm Impfen zu einer besonderen Beratung. Die Folgen einer wochenlangen Masernerkrankung seien viel gefährlicher als mögliche Unverträglichkeiten mit dem Impfstoff. Beyer spricht von "eingeschränkter Immunfähigkeit für sechs Wochen danach", die Mittelohrentzündung oder Bronchitis auslösen könnten.

Bei den nach 1970 geborenen Patienten bezahlen laut Amtsarzt die Kassen die Vorsorge. "Wir schließen die Impflücke im Bezirk", so der Gesundheitsamtschef. Außer in der Robert-Lück-Straße gibt es ÖGD-Stellen in der Potsdamer Straße, im Mercatorweg und im Sonneberger Weg.

Martinus Schmidt / mst
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Lokalredaktion aus Mitte

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