Die Schloßstraße erhält keine Adventsbeleuchtung
"Es ist traurig, dass eine der größten Einkaufsstraßen Berlins zur Vorweihnachtszeit dunkel bleibt", bedauert Michael Stümpert vom Vorstand des Vereins "Schlossstraße hat es" und Inhaber des Gewürz und Küchenwaren-Geschäft Pot & Pepper in der Kieler Straße. Doch der Verein kann die rund 55.000 Euro für die Beleuchtung nicht mehr aufbringen.
In den zurückliegenden Jahren hat sich der Verein, der die Schloßstraße mit ihren Seitenstraßen zu einer Marke entwickeln will, sehr für eine stimmungsvolle Weihnachtsatmosphäre engagiert. "Wir haben Spenden von den anliegenden Geschäftsleuten gesammelt. Doch letztendlich war die Bereitschaft nicht sehr groß und die Beleuchtung wurde überwiegend von den großen Häusern in der Schloßstraße bezahlt", schildert Michael Stümpert.
Den nicht unbeträchtlichen Fehlbetrag musste dann der Verein aus Mitgliedsbeiträgen ausgleichen. Dazu ist er nun nicht mehr bereit. Es könne nicht sein, dass zwar jeder eine schön beleuchtete Einkaufsstraße möchte, aber dafür nichts bezahlen will. "Es ist nicht Aufgabe des Vereins, sich allein um eine Beleuchtung in der Adventszeit zu kümmern. Wir wollen handlungsfähig bleiben für andere Dinge und der Einkaufsstraße und den Seitenstraßen allgemein zu mehr Attraktivität verhelfen", sagt Stümpert.
Dass die Schloßstraße in diesem Jahr im Dunkeln bleibt, soll auch ein "Warnschuss" sein. Der Vereins-Vorstand hofft, dass es die ansässigen Geschäftsleute nachdenklich stimmt und sie im nächsten Jahr mit ihrer Spende wieder dafür sorgen, dass auch die Schloßstraße in weihnachtlichem Flair erstrahlt. Schon 2009 blieb die Shoppingmeile duster. Auch damals scheiterte es an der mangelnden Bereitschaft etlicher Geschäftsinhaber, eine Beleuchtung zu finanzieren.
Der Verein "Schlossstraße hat es" wünscht sich auch ein stärkeres Engagement der Geschäftsleute im Verband. Derzeit wird mit einer kostenlosen Mitgliedschaft um neue Mitglieder geworben. "Wir hoffen, dass der Verein weiter wächst und wir dann eine starke Stimme beim Bezirk und der Wirtschaftsförderung haben."
Je mehr Stimmen, desto besser könne man gehört werden und desto kreativer könne man agieren. "Gerade jetzt ist eine starke Gemeinschaft nötig, denn die Käuferströme ändern sich. Durch den Boulevard Berlin zieht es spürbar weniger Kunden in die Seitenstraße", sagt Michael Stümpert und spricht aus Erfahrung.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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