Neues Freizeitangebot für Jugendliche
Jetzt hat auch der Altbezirk Steglitz eine Skateranlage
Kenny Schwarz war vor fast genau zehn Jahren einer der Jugendlichen, die auf dem Jugendforum im Rathaus Zehlendorf auf der Suche nach Paten für eine Skateanlage waren. Damals ging er in die 9. Klasse. Am Freitag, 1. Juni, war er nun mit dabei, als auf dem Gelände der Jugendwerkstatt Ostpreußendamm die neu gebaute Anlage eröffnet worden.
„Wir mussten noch zum Skaten immer bis zum Oskar-Helene-Heim fahren“, erinnert sich der heute 25-Jährige. Er freue sich daher umso mehr, dass sein Wunsch und der der anderen Jugendlichen, eine Skateanlage vor der Haustür zu haben, endlich Realität wurde. Die Beton-Bowls würden sehr gut aussehen, sagt er, als er den Skatern mit ihren Boards und surrenden Rädern zuschaut. Lust verpüre er schon, die neue Anlage selbst zu testen. „Das Risiko mich zu verletzten, ist aber einfach zu hoch“, gesteht ein wenig wehmütig.
Die „Bowls“ oder „Pools“ sind zwei runde, verschieden tiefe Becken. Die Begriffe stammen aus den USA. Dort kam man in Dürreperioden auf die Idee, trockengelegte Swimmingpools zu skaten. Die Bowls sind den ursprünglichen Pools nachempfunden. An der JuWeSkate (Jugendwerkstatt-Skate) – wie die Anlage heißt – steht eine 1,50 tiefe Bowl für Anfänger sowie eine 2,50 tiefe Bowl für erfahrene Skater zur Verfügung.
SPD-Jugendstadträtin Carolina Böhm war genauso begeistert von der Anlage wie die künftigen Nutzer. Sie kennt die Jugendwerkstatt erst seit wenigen Wochen. „Ich war überrascht, was hier alles stattfindet und wie viele unterschiedliche Menschen sich hier treffen“, sagt sie und bezeichnet den Ort als „magisch“. Vor allem auch angesichts der Tatsachen, dass wie in so vielen Bereichen der Jugendarbeit mit wenig Geld und wenig Personal gearbeitet werden muss.
Maren Schellenberg, Grünen-Stadträtin für Grünflächen und Tiefbau, erinnerte sich, dass sie auf dem Jugendforum 2008 als Bezirksverordnete der Grünen-Fraktion mit dabei war und als Patin das Projekt unterstützt hat. Die Umsetzung hätte sich hingezogen, weil es zum einen an Geld fehlte und zum anderen die Planung und Ausführung für die 350 000 Euro teure Anlage nicht so einfach gewesen wäre.
Aber dem Bezirksamt sei es ein wichtiges Anliegen, die Beteiligung Jugendlicher an der Gestaltung ihres sozialen Umfelds zu fördern und ihre Anliegen umzusetzen. Außerdem würde mit der Skateanlage in die soziale Infrastruktur im Bezirk investiert und die Bewegungsförderung Jugendlicher unterstützt. Schellenberg wünschte den Skatern „immer ein bisschen Beton unter der Rolle.“
Jugendliche waren auch an der Planung der Anlage beteiligt. Professionelle Unterstützung gab es vom 1. Berliner Skater-Verein (BSV), die auch bei der Eröffnung vor Ort waren und unter anderem Skate-Workshops anboten und mit Showskaten zeigten, was in den Bowls alles möglich ist.
Die JeWeSkate befindet sich in der Lippstädter Straße 5. Sie hat von Montag bis Sonnabend in der Zeit von 8 bis 20 Uhr geöffnet. Ansprechpartner ist die Jugendwerkstatt Ostpreußendamm als pädagogischer Betreuer der Anlage.
Kontakt und weitere Informationen gibt es unter ¿712 40 26 oder per E-Mail an jugendwerkstatt.berlin@freenet.de.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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