Treffpunkt und Beratungsstelle
Neue Anlaufstelle für Alleinerziehende in Steglitz hilft bei vielen Fragen und Problemen
Berlin gilt als Stadt der Alleinerziehenden. Knapp 31 Prozent der Familien sind betroffen. Im Bezirk liegt der Anteil der sogenannten Ein-Elternfamilien nur wenig unter dem Berliner Durchschnitt. Hier ist jede dritte bis vierte Mutter oder auch Vater alleinerziehend. Eine neue Beratungsstelle hilft und unterstützt Alleinerziehende bei allen möglichen Fragen und Problemen.
Seit Anfang dieses Jahres gibt es die Anlaufstelle für Alleinerziehende in Steglitz-Zehlendorf. Madlen Schröder steht Ratsuchenden in den Räumlichkeiten des Diakonischen Werkes Steglitz und Teltow-Zehlendorf in der Albrechtstraße 82 mit Rat und Tat zur Seite und berät kostenlos und vertraulich. Die erfahrene Sozialpädagogin hat die Beratungsstelle seit Anfang des Jahres aufgebaut. Sie freut sich über das neue Angebot: „Endlich passiert etwas für Alleinerziehende.“
Seit 2020/21 werden Beratungsangebote für Ein-Elternfamilien vom Senat gefördert. Alleinerziehend zu sein, sei kein Randphänomen. „Auch in Steglitz-Zehlendorf sind rund 8000 Mütter und Väter alleinerziehend“, weiß Schröder. Die Bewältigung des Alltags stellt sie vor besondere Herausforderungen, denn die Verantwortung für familiäre Aufgaben und Entscheidungen tragen sie in der Regel allein. Dazu käme, dass im Bezirk der Anteil an berufstätigen Alleinerziehenden am höchsten sei. Er liegt deutlich bei über 90 Prozent. Sie bewältigen den Balanceakt zwischen Beruf und Kinderbetreuung allein, sorgen für das Einkommen und erledigen nebenbei noch den Haushalt. „Das kostet viel Kraft und weil die Zeit fehlt, bleiben auch selbstverständliche Dinge auf der Strecke“, sagt Madlen Schröder. So könne es schon mal zur „Mammutaufgabe“ werden, wenn beispielsweise ein Arztbesuch fällig ist.
Passgenaue Angebote zu flexiblen Zeiten
Mit der Anlaufstelle soll alleinerziehenden Vätern und Müttern eine unbürokratische Beratung ermöglicht werden. „Wir bieten passgenaue Hilfen und Angebote auch zu flexiblen Zeiten für Mütter und Väter an, die fest im Berufsleben stehen.“ Das Angebot richtet sich nicht nur an Eltern, die bereits alleinerziehend sind, sondern auch an Eltern, die an eine Trennung denken oder sich im Trennungsprozess befinden. Ebenso können sich Schwangere, die voraussichtlich alleinerziehend sein werden, beraten lassen. „Werdende Mütter bekommen Tipps zu Themen wie Geburtsvorbereitung oder finanzielle Hilfen“, sagt Schröder.
Es sind jedoch nicht immer Probleme, die gelöst werden wollen. Viele kommen zum Reden und haben Fragen zu Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und Vernetzung im Sozialraum. Auch dazu gibt es eine Vielzahl von Angeboten. Workshops, Kurse, Frühstück für Ein-Elternfamilien, Kinderbetreuungsangebote und vieles mehr. In einem Newsletter, der per E-Mail an beratung-alleinerziehende@dwstz.de abonniert werden kann, gibt es alle wichtigen Informationen gebündelt.
Die Anlaufstelle für Alleinerziehende ist eine Ergänzung des bereits vorhandenen Netzwerkes für Alleinerziehende. Die Koordinierungsstelle des Netzwerkes befindet sich ebenfalls in Trägerschaft des Diakonischen Werkes Steglitz und Teltow-Zehlendorf. Die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung fördert seit 2020/21 in jedem Bezirk eine solche Koordinierungsstelle.
Kontakt zu Madlen Schröder und zur Anlaufstelle für Alleinerziehende Steglitz-Zehlendorf in der Albrechstraße 82 ist per E-Mail an beratung-alleinerziehende@dwstz.de, telefonisch unter 0159 06 80 04 63 möglich. Weitere Infos auf www.dwstz.de.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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