Wild-West auf der Albrechtstraße
Anwohnern fordern Tempo 30 in der Nacht

Die lärmgeplagten Anwohner der Albrechtstraße wünschen sich, dass in ihrem Straßenabschnitt Tempo 30 in der Nacht angeordnet wird.  | Foto: K. Rabe
2Bilder
  • Die lärmgeplagten Anwohner der Albrechtstraße wünschen sich, dass in ihrem Straßenabschnitt Tempo 30 in der Nacht angeordnet wird.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Die Anwohner der Albrechtstraße zwischen Stadtpark und Siemens- und Halskestraße beschäftigt eine Frage: Warum geht bei anderen, was bei ihnen nicht funktionieren soll? Konkret geht es um die Tempo 30-Anordnung, die nachts in allen Straßen des Viertels gilt. Nur nicht bei ihnen.

Gerade dieser Straßenabschnitt wird von Autofahrern gern als Rennstrecke genutzt. Mitunter sei es derart laut, „dass man schon mal im Bett steht“, erklärt Anwohner Edmond Albin. „Es wird gerast, was das Zeug hält, nur um die nächste Ampel noch vor dem Umschalten auf Rot zu erreichen.“

Aber auch am Tag wird der Straßenabschnitt für Fußgänger und Radfahrer immer gefährlicher. An der Kreuzung Albrecht- und Siemensstraße wurde die Verkehrsführung geändert. Die Busse halten unmittelbar vor der Kreuzung, sodass Rechtsabbieger sich hinter den Bussen einreihen und warten müssen. Die linke Spur bleibt den Geradeaus- und Linksabbiegern vorbehalten. Wenn es sich an der Ampel staut, gehe es zu wie im Wilden Westen. „Es gibt Autofahrer, die nicht warten wollen und dann die Gegenfahrbahn benutzen, um nach vorn zu kommen“, berichtet Albin. Fahrradfahrer müssten in die Parklücken flüchten, um nicht umgefahren zu werden.

Zuständig für eine Geschwindigkeitsbegrenzung sei die Verkehrslenkung Berlin (VLB), sagt Stadträtin Maren Schellenberg. Erfahrungsgemäß würde Tempo 30 nachts nur unter dem Gesichtspunkt „Nachtruhe von Anwohnern“ angeordnet. Sie rät den Anwohnern, dass sie sich mit ihrem Anliegen direkt an die VLB wenden. Diese Empfehlung gibt auch Dorothee Winden, stellvertretende Pressesprecherin bei der Verkehrssenatsverwaltung. „Einen entsprechenden Antrag auf Tempo 30 (nachts) als Lärmschutzmaßnahme können unmittelbar betroffene Anwohner einer Straße einreichen“, teilt sie auf Anfrage der Berliner Woche mit. Allerdings lägen für den genannten Abschnitt keine Anwohneranträge auf Lärmschutzmaßnahmen oder eine Geschwindigkeitsbegrenzung vor, so Winden.

Darüber kann sich Edmond Albin nur wundern. Immer wieder hätte er sich mit seinem Anliegen an die Behörden gewandt. Ohne Erfolg. Über die Möglichkeit als Anwohner selbst einen Antrag zu stellen, sei er nicht informiert worden.

Die lärmgeplagten Anwohner der Albrechtstraße wünschen sich, dass in ihrem Straßenabschnitt Tempo 30 in der Nacht angeordnet wird.  | Foto: K. Rabe
Direkt an der Kreuzung Albrecht- und Siemensstraße befindet sich eine BVG-Haltestelle. Wenn ein Bus dort hält, versucht so mancher Autofahrer ihn zu umkurven und riskiert dabei einen Unfall. | Foto: K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 237× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.