Verbände starten Kampagne gegen das Blockieren von Fahrradwegen und -spuren
Am 24. März startete der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) offiziell die Kampagne "Radspuren frei!" in der Schlüterstraße, Charlottenburg. Zur gleichen Zeit nahmen Mitglieder der Stadtteilgruppe Steglitz-Zehlendorf die Schloßstraße unter die Lupe und verglichen am Ende die Zahl der widerrechtlich auf Radwegen abgestellten Fahrzeuge zwischen beiden Straßen.
Das Ergebnis erstaunte selbst Vielfahrer wie Jürgen Müller, Leiter der ADFC-Stadtteilgruppe. Für die Schloßstraße zog er eine positive Bilanz. Fast ungehindert hätten die Radler die Schloßstraße befahren können. "In einer Stunde haben wir acht Lkw und zwei Pkw ausmachen können, die auf der Radspur widerrechtlich geparkt hatten", erklärt Müller. In der Schlüterstraße wurden hingegen im selben Zeitraum 75 Blockierer ermittelt.
Nachmittags im Berufsverkehr sieht es allerdings auch in der Schloßstraße etwas anders aus. Mangels Lieferzonen stehen Lieferfahrzeuge auf den Radspuren. Radfahrer müssen sie umfahren und kommen so in die Kfz-Spur, wo Autos Stoßstange an Stoßstange stehen. Eine gefährliche Sache für Radler.
Um auf solche Risiken aufmerksam zu machen, hat der ADFC gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) die Kampagne gestartet. "Wir fordern Autofahrer auf, mehr Rücksicht zu nehmen und auch die Lieferzonen freizuhalten, weil das Halten in zweiter Reihe die Radelnden gefährdet", sagt ADFC-Landesvorsitzende Eva-Maria Scheel. Bis zum 31. Juni können Verstöße auf www.radspuren-frei.de gemeldet werden.
Die Verbände wollen dokumentieren, welche Radspuren blockiert werden. Anhand der im Rahmen dieser Aktion gewonnenen Daten wird eine Top-Ten-Liste erstellt. Sie wird dann auch veröffentlicht. Die Daten stellen die Initiatoren auch Polizei, Stadträten und Ordnungsämtern zur Verfügung. Gleichzeitig betonen sie, dass mit der Kampagne nicht einzelne Autofahrer angeprangert werden sollen.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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