Startup-Unternehmen „Karma Tea“
Drei junge Männer wollen die Getränkeindustrie umkrempeln

Die drei vom Karma Tea Kollektiv: Sven Bock, Aron Murru und Leon Franken (von links) | Foto: Konstantin Stell
6Bilder
  • Die drei vom Karma Tea Kollektiv: Sven Bock, Aron Murru und Leon Franken (von links)
  • Foto: Konstantin Stell
  • hochgeladen von Karla Rabe

Im Goerzwerk in Lichterfelde ist ein neues Baby geboren: Vor Kurzem ist das junge Startup-Unternehmen „Karma Tea“ an den Start gegangen. Die Gründer, das sind drei junge Männer, haben eine Vision: Sie wollen die Getränkeindustrie umkrempeln, die Welt ein bisschen besser machen und fair und gesund für alle sein.

Zum Startup gehören Aron Murru (28), Leon Franken (27) und Sven Bock (30). Das erste Produkt des jungen Unternehmens ist ein Mate-Hibiscus-Tee. Er schmeckt sehr frisch und natürlich. Das ist auch nicht verwunderlich, wenn man sich die Zutatenliste anschaut: Minze, Hibiscusblüte, Mate und Wasser. Mehr nicht. Kein Zucker, keine Zusatzstoffe, Süßungsmittel oder Konservierungsstoffe. „Wir wollen zeigen, dass es auch anders geht“, sagt Leon Franken, einer der Geschäftsführer.

Bis „Karma Tea“ an den Start gehen konnte, war es allerdings ein langer Weg. Fast zwei Jahre hat es gedauert, bis das erste Getränk auf den Markt gebracht werden konnte. Es wurde an der Rezeptur getüftelt und ein spezielles Verfahren entwickelt, das eine lange Haltbarkeit ohne Zugabe von Konservierungsstoffen ermöglicht. Aron Murru, der die Idee für das nachhaltige Projekt hatte, fand in den Craft-Bier-Brauern von Malz&Moritz Verbündete und konnte deren Produktionsstätte im Goerzwerk mit nutzen. Hier wird der Karma-Tee auch heute produziert und in Glasflaschen abgefüllt. „Bier brauen und Tee brühen ist gar nicht so verschieden“, sagt Leon Franken. Es gibt viele Überschneidungen, die sich beide Startups zu nutze machen können. Das fängt bei den Maschinen an und ist somit sehr wirtschaftlich. Auch das gehört zum Konzept.

Ziel des jungen Unternehmens ist es nicht nur, ein gesundes Getränk herzustellen. „Wir setzen auf faire Löhne, umweltschonende Prozesse sowie die Integration von benachteiligten Menschen und zeigen, dass ein Getränk auch nachhaltig und gesund für alle sein kann: für Körper, Umwelt und Gesellschaft“, so bewerben sie ihre Crowdfunding Kampagne, die parallel zur Markteinführung von Karma Tea gestartet ist.

Und so wollen die drei Jungunternehmer ihre Vision umsetzen: Mit Hilfe der Crowdfunding-Kampagne soll ein Karma-Garten auf dem Gelände des Goerzwerkes entstehen. „Wir wollen die erste Kreislaufwirtschaft der Branche aufbauen und die Getränkelandschaft wieder erblühen lassen.“ Konkret heißt das, einen Garten mit Kompost und Bewässerungssystem aufzubauen, indem die Reststoffe der Produktion als Dünger sowie das Kühlwasser zum Bewässern für den Anbau von neuen Pflanzen und Kräutern wiederverwendet werden. Dazu haben sich die drei mit den Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BWB) zusammengetan, die ebenfalls im Goerzwerk einen Standort haben. „Damit geben wir auch benachteiligten Menschen die Chance, sich an diesem innovativen Projekt zu beteiligen“, sagt Franken.

Schon kurz nach dem Kampagnen-Start hatten die drei über 60 Prozent des Ziels von 10 700 Euro erreicht. Das hat sicher auch mit der sympathischen Art zu tun, mit der sie ihr Projekt vorstellen. In einem Video vermitteln sie auf witzige und unterhaltsame Weise ihr Konzept. „Der Film hat viel Zuspruch bekommen, aber er hat auch provoziert“, sagt Leon Franken mit einem Augenzwinkern. In dem Video, mit dem für Klimaneutralität und umweltschonende Prozesse geworben wird, wird scheinbar achtlos eine Plastikflasche im Wald entsorgt. Das gab einen regelrechten Shitstorm auf Facebook. Aber, so betont Franken, das war ganz bewusst inszeniert. „Als grünes Startup wollten wir mit Ironie aufzeigen, was derzeit absolut falsch läuft. Nämlich, dass jeden Tag tausendfach Plastikflaschen achtlos weggeschmissen werden. Immerhin verursacht jeder Deutsche 220 Kilo Verpackungsmüll im Jahr.

Wenn das erste Fundingziel erreicht ist und die 10 700 Euro zusammengekommen sind, soll es gleich nahtlos weitergehen. Das zweite Ziel liegt bei 16 100 Euro. „Wenn wir das erreichen, wollen wir in die Entwicklung einer neuen Karma Tea-Geschmacksrichtung investieren. Mit dem Geld werden Produktentwicklung, Beschaffung der Bio- und Fairtrade-Rohstoffe, sowie die Lizenzierung des Produktes finanziert“, sagt Leon Franken. Als Ergänzung zum jetzigen Muntermacher soll ein Relax-Tea auf den Markt kommen. Mit Lavendel, Hanf und CBD.

Alles über das jungen Startup-Unternehmen und die Crowdfunding-Kampagne auf www.karmatea.berlin.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 250× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 659× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.150× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.