Wohnungunternehmen speckt Großvorhaben ab
Vonovia baut nur 450 neue Wohnungen im Ziekowkiez

Zwischen den beiden Häuserblöcken sollte ein Neubau entstehen. Von diesem Vorhaben hat sich die Vonovia verabschiedet. | Foto:  Thomas Frey
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  • Zwischen den beiden Häuserblöcken sollte ein Neubau entstehen. Von diesem Vorhaben hat sich die Vonovia verabschiedet.
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Bis zu 600 neue Wohnungen wollte der Immobilienkonzern Vonovia ursprünglich im Ziekowkiez errichten. Es werden jetzt rund 450. Außerdem werden die rund 1100 Bestandswohnungen im Quartier modernisiert.

Die reduzierte Zahl der Neubauten sei das Ergebnis eines drei Jahre dauernden Beteiligungsverfahrens, erklärte Sandra Holborn, Vonovia-Regionalleiterin Berlin Nord bei einer als Zwischenbilanz angekündigten Präsentation des aktuellen Planungsstandes im Mai. Viele Bewohner hätten vor allem Einwände gegen die ursprünglich geplante Nachverdichtung vorgebracht.

Vorgesehen war eigentlich ein zweiseitiger Lückenschluss zwischen den bestehenden Häuserzeilen. Er wird jetzt an mehreren Stellen entfallen. Teilweise wird das durch mehr Dachgeschossaufbauten kompensiert. Zudem sei jetzt ein Neubau in der Quartiersmitte zwischen den Hochhäusern Ziekowstraße 112 und 114 und der Brettachzeile vorgesehen, erläuterte Projektleiter Henning Grote vom Vonovia-Tochterunternehmen Buwog.

Das gesamte Vorhaben wird in mehreren Etappen und in klimaschonender Bauweise umgesetzt. Die neuen Wohnungen sollen aus seriell gefertigten Holzmodulen oder in Hybrid-Bauweise aus Holz und Beton errichtet werden. Alle verfügbaren Dachflächen will Vonovia mit Photovoltaik-Solarmodulen ausstatten und die Wohnungen an das Fernwärmenetz anschließen.

Zum Neubaupaket gehören neben einer Kita mit 60 Plätzen auch 140 geförderte Wohnungen mit einer Anfangsmiete von 6,50 Euro nettokalt pro Quadrateter. Zu den Mieten der übrigen Neubauten könne derzeit noch kein Preis genannt werden, sagte Sandra Holborn.

Eine klare und auch verbriefte Zusage gab es dagegen bei den Bestandswohnungen. Bereits 2018 wurde eine Vereinbarung mit dem Bezirk geschlossen, nach der sich die Mieten nach Abschluss der Modernisierungen um maximal 1,75 Euro nettokalt pro Quadratmeter erhöhen. Außerdem gebe es individuelle Lösungen bei möglichen Härtefällen. Kein Mieter müsse ausziehen, bekräftigte die Vonovia-Regionalleiterin. Aktuell liegt die Durchschnittsmiete im Ziekowkiez bei 7,14 Euro nettokalt.

Die Modernisierungen betreffen etwa 1100 aus den 1950er Jahren stammende Wohnungen. Dort sollen zum Beispiel neue Fenster eingebaut, die Fassaden gedämmt, auch die Warmwasserversorgung auf heutigen Stand gebracht werden. "Weg vom Durchlauferhitzer" nannte das Henning Grote. Eingriffe in den Wohnungen sind dagegen nicht vorgesehen.

Seit 2019 läuft das Bebauungsplanverfahren für das Projekt Ziekowkiez. Es sei auf gutem Weg, betonte Sandra Holborn. "Wir rechnen damit, dass im kommenden Jahr der neue Bebauungsplan beschlossen wird und wir 2024 mit Modernisierung und Neubau beginnen können."

Abgeschlossen werden soll das gesamte Vorhaben nach Angaben von Vonovia im Jahr 2030. Dann werden zwischen 750 und 1000 Menschen mehr im Ziekowkiez leben.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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