Zu viel Konkurrenz um Flächen
Bezirksamt kann vollständigen Ersatz wegfallender Kolonien nicht garantieren

Für die im Soziale-Infrastruktur Konzept (SIKo) aufgeführten Kleingartenkolonien, die in den kommenden Jahren abgerissen werden sollen, gibt es bisher nur zwei geeignete Ersatzflächen im Bezirk.

Laut Baustadtrat Jörn Oltmann (Grüne) handelt es sich beim ersten Ersatzstandort um den Wildspitzweg in Mariendorf in unmittelbarer Nähe zum Britzer Garten. Der dort geltende Bebauungsplan setzt demnach in Teilbereichen Dauerkleingärten fest. Zweiter Ersatzstandort sei der Diedersdorfer Weg in Marienfelde, wo sich auch die Naturwacht befindet. „Hier muss erst noch Planungsrecht geschaffen werden. Der Aufstellungsbeschluss ist bereits gefasst“, äußerte sich Oltmann in einer Stellungnahme.

„Ausgelöst durch das SIKo, welches Potenzialflächen für soziale Infrastruktur teilweise auf Kleingartenflächen vorsieht, müssen im Falle der Inanspruchnahme Ersatzflächen – sofern möglich – zur Verfügung gestellt werden“, erklärte der Stadtrat. „Es kann jedoch nicht sichergestellt werden, dass es eine vollständige Kompensation geben wird, da durch die wachsende Stadt vielfältige Konkurrenzen um die wenigen verfügbaren Flächen entstehen und Prioritäten gesetzt werden müssen.“ Das Bezirksamt sei aber bemüht, weitere Ersatzflächen zu finden.

Die zunächst genannte Ersatzfläche Blohmstraße in Lichtenrade kommt dagegen nicht mehr infrage. Dort ist Jörn Oltmann zufolge bereits ein Teil an die Interkulturellen Generationengärten vergeben. In anderen Bereichen liegen geschützte Biotope. Außerdem sei die Fläche auch aufgrund der realen Vernässung und der Vornutzung als Kompostplatz nicht für eine kleingärtnerische Nutzung geeignet. Unterdessen wurden im Stadtentwicklungsausschuss der BVV im Rahmen der SIKo-Fortschreibung auch andere Standorte thematisiert. Demnach könnte in der Briesingstraße 6-22 nahe dem S-Bahnhof Lichtenrade zukünftig wieder ein Spielplatz gebaut werden, der früher schon einmal direkt neben dem Parkplatz zum Bürgeramt existierte. Für das Grundstück Germaniastraße 21 in Tempelhof soll die Errichtung eines Gewerbegebäudes mit integrierter Sporthalle geprüft werden. Beim bisherigen Areal der Gustav-Heinemann-Schule in Marienfelde soll der langfristige Nutzungsvorschlag für Dauerkleingärten unberührt bleiben.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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