Website über das Columbia-Haus
Informationen, Biografien und Häftlingsberichte aus dem ehemaligen KZ

Das spätere Columbia-Haus, Militär-Arrestanstalt (rechts) und Kasernenanlage, vorn das Tempelhofer Feld, um 1905 auf einer Postkarte. | Foto: Privat/Reproduktion Gedenkstätte Deutscher Widerstand
  • Das spätere Columbia-Haus, Militär-Arrestanstalt (rechts) und Kasernenanlage, vorn das Tempelhofer Feld, um 1905 auf einer Postkarte.
  • Foto: Privat/Reproduktion Gedenkstätte Deutscher Widerstand
  • hochgeladen von Silvia Möller

Eine neue Website über das Columbia-Haus schaltet die Gedenkstätte Deutscher Widerstand am Donnerstag, 5. November, frei. Die Wahl des Datums ist kein Zufall.

Am 5. November jährt sich die Schließung des einzigen Berliner KZs zum 84. Mal. Im Frühjahr 1933 richtete die SS in der ehemaligen Militärarrestanstalt am Nordrand des Tempelhofer Flughafens ein Gestapo-Gefängnis ein. Anderthalb Jahre später wurde es der Inspektion der Konzentrationslager unterstellt und fortan als „Konzentrationslager Columbia“ bezeichnet.

Die Häftlinge sprachen auch von „Columbia-Hölle“. Etwa 8000 Männer waren hier inhaftiert, unter ihnen zahlreiche Kommunisten, Sozialdemokraten, Gewerkschafter, Homosexuelle, Juden, Künstler, Geistliche, Zeugen Jehovas und viele andere, die sich dem nationalsozialistischen Regime entgegenstellten oder nicht in sein Weltbild passten. Die Gefangenen im Columbia-Haus wurden systematisch erniedrigt, gequält und misshandelt. Geschlossen wurde das Konzentrationslager Ende 1936, weil es der Erweiterung des Flughafens Tempelhof im Weg war. Historische Baustellenfotos zeigen jedoch, dass die Gebäude noch mindestens bis März 1938 standen.

Die neue Internetseite ist unter www.columbiahaus.de abrufbar. Sie führt in die Geschichte des Columbia-Hauses ein, außerdem sind viele Biografien ehemaliger Häftlinge des Gestapo-Gefängnisses und Konzentrationslagers zu finden, inklusive ihrer Berichte über die dortigen Haftbedingungen. Das Material soll ständig erweitert werden.

Am kommenden Donnerstag, 5. November, um 18 Uhr lädt die Gedenkstätte Deutscher Widerstand außerdem zu dem Live-Stream-Vortrag „Warum schweigt die Welt?! – Häftlinge im KZ Columbia-Haus 1933-1936“ ein. Es spricht die Politikwissenschaftlerin Karoline Georg, die über die jüdischen Gefangenen in dem Konzertrationslager promoviert hat. Zu verfolgen ist er online unter www.gdw-berlin.de/livestream. Eine Teilnahme vor Ort nicht möglich.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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