Bezirk reaktiviert stillgelegte Hauptschule
Seit etwa zwei Jahren firmiert die längst abgewickelte Hauptschule vorübergehend noch als Filiale der in der Ringstraße ansässigen Dag-Hammarskjöld-Schule (7. ISS). Das Gebäude sollte eigentlich zum Ende dieses Schuljahrs, wenn die letzten Werner-Stephan-Schüler raus sind, verkauft werden. Aber mit Ende des vergangenen Schuljahrs, änderte sich die Situation dramatisch. Rund 85 Schüler aus dem Bezirk (in ganz Berlin etwa 750) hatten das Probejahr am Gymnasium nicht bestanden und mussten irgendwo untergebracht werden. Aber in den achten Klassen der Sekundarschulen gab es für die sogenannten Rückläufer kaum bis gar keinen Platz. Also erinnerte man sich in der Schulverwaltung an die weitgehend schon leerstehende Bildungsburg am Berlinickeplatz und eröffnete zunächst noch eine zweite Filiale, dieses Mal von der Lichtenrader Theodor-Haubach-Sekundarschule, um für die gescheiterten Gymnasiasten vier neue achte Klassen zu bilden. Dazu kommt, dass es im Bezirk schon das zweite Jahr in Folge überhaupt zu wenig Sekundarschulplätze gibt. "Wir haben einfach keinen Platz mehr und können auch keinen schaffen, um die voraussichtlich auch in den kommenden Jahren zu erwartenden Gymnasiumsrückläufer in bestehende Klassen zu integrieren. So mussten wir eben eine andere dauerhaft tragfähige Lösung finden", so Bildungsstadträtin Jutta Kaddatz (CDU). Und die sieht nun vor, in der ehemaligen Werner-Stephan-Hauptschule ab dem kommenden Schuljahr eine weitere reguläre, mindestens dreizügige Sekundarschule für die siebten bis zehnten Klassen einzurichten. "Experten sagen, dass es sogar vierzügig ginge", so die Stadträtin zur Berliner Woche.
Dafür fehlten bei Redaktionsschluss allerdings noch die Schüler. Das mag natürlich hauptsächlich daran liegen, dass sich der BVV-Beschluss beziehungsweise die neue alte Schule bei der Zielgruppe (Stichwort freie Schulwahl) noch nicht herumgesprochen hat.
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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