Jörg Möller zeigt seine Fotografien im Rathaus
Diese Dokumentation hat der Lichtenberger Fotograf Jörg Möller in Bilder umgesetzt. Dabei stehen nicht die Täter oder die Opfer im Mittelpunkt. Der 46-jährige Fotograf wollte bewusst die Orte von rechtsextremen Taten in Szene setzen.
"Ich möchte den Besuchern zeigen, dass es auch in ihrer Straße zu rechtsextremen Taten kommen kann", sagte Jörg Möller. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Fotografie. Möller hat Anfang der 90er Jahre in Leipzig Fotografie studiert und sein Studium als Meisterschüler beendet. Im Rahmen der Diplomarbeit kam er mit dem Verein ReachOut in Lichtenberg zusammen. "Es gab die Überlegung, die reine Polizeistatistik über rechtsextreme Gewalttaten mit Fotografien zu belegen", erklärte der Fotograf. Nach den Polizeiberichten hat er Tatorte in einem Schwarz-Weiß-Foto festgehalten. Die Fotografien mit begleitendem Text zeigen, wie häufig diese Form von Gewalt in unserem Alltag vorkommt. Gleichzeitig möchte Jörg Möller damit einen Appell an die Betrachter richten, nicht wegzusehen, sondern einzugreifen, wenn andere Menschen bedroht werden.
Es sind inzwischen weit über 200 Dokumente geworden. In der Ausstellung sind diese Bilder mit einer kurzen Beschreibung zu sehen. "Ich habe die Orte aus einem Blickwinkel fotografiert, den man sonst vielleicht nicht sieht", erklärt Jörg Möller. "Es geht mir um gesellschaftliche Zustände, hier gab es Opfer, denen muss man Respekt zollen." Der Fotograf hat bei seiner Arbeit auch festgestellt, dass sich rechtsextreme Übergriffe an bestimmten Stellen häufen. "Beispielsweise vor einem Imbiss in der Weitlingstraße in Lichtenberg. Dort gab es allein fünf rechtsextreme Übergriffe." Jörg Möller wird seine Arbeit fortsetzen. Gemeinsam mit ReachOut sollen weitere Bilder entstehen.
Autor:Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg |
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