Damwildgehege nicht auflösen
Tempelhof. Nachdem vor einigen Wochen der Platzhirsch der kleinen Damwildherde im Tiergehege im Franckepark qualvoll gestorben war, wollte das Bezirksamt das Gehege auflösen und die Tiere nach Brandenburg umsiedeln. Die SPD-Fraktion in der BVV ist dagegen.
Der für das Gehege hinter dem Rathaus Tempelhof zuständige Baustadtrat Daniel Krüger (CDU) hat dem Ausschuss für Verkehr und Grünflächen den Fall geschildert und in diesem Zusammenhang die Schwierigkeiten einer artgerechten Haltung des Damwilds und vor allem den dafür erforderlichen Kosten- und Personalaufwand beklagt. Krüger will den Anachronismus in der Großstadt ein Ende machen und das Gehege auflösen. „Es handelt sich immerhin um reine Wildtiere“, so der Stadtrat zur Berliner Woche.
Die SPD-Fraktion in der BVV hält dagegen, dass die Tiere „vielen Menschen in Tempelhof und darüber hinaus“ Freude bereiten. „Wir würden eine Schließung für eine Kapitulation und einen weiteren Identitätsverlust für den Ortsteil halten“, begründet der Bezirksverordnete Axel Seitz einen Antrag seiner Fraktion unter der Überschrift „Keine Aufgabe des Damwildgeheges im Franckepark“. Der Antrag wurde zunächst zur weiteren Beratung zurück an den Ausschuss für Verkehr und Grünflächen überwiesen.
Findet er anschließend in der BVV eine Mehrheit, darf das Bezirksamt die Schließung nicht weiter verfolgen und muss stattdessen versuchen, ehrenamtlich tätige Bürger zu gewinnen, die etwa im Rahmen eines Fördervereins das Bezirksamt bei der Aufsicht, Fütterung und veterinärmedizinischen Betreuung des Damwilds unterstützen und entlasten. Die Antragsteller sind überzeugt, das sich genügend Freunde für das Tiergehege finden ließen, „die bereit und in der Lage wären, das Bezirksamt seriös und verlässlich beim Erhalt zu unterstützen“. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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