Wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen mitteilt, müssen die Rohbauarbeiten für das Bauhaus-Archiv neu ausgeschrieben werden. Eine unterlegene Baufirma war erfolgreich gegen ihren Ausschluss vorgegangen. Die Vergabekammer habe im Zuge der Nachprüfung einen möglichen Interessenkonflikt festgestellt. Wie die Stadtentwicklungsverwaltung mitteilt, wurde die Antikorruptionsstelle eingeschaltet. Wie von der Vergabekammer gefordert, werden die Rohbauarbeiten neu ausgeschrieben.
Dadurch wird der Museumsneubau teurer, auch die für 2023 geplante Eröffnung wird sich verzögern. Der Senat will mögliche Schadenersatzforderungen geltend machen. Das noch von Bauhaus-Gründer Walter Gropius entworfene Haus wird derzeit umfangreich saniert. Im Juni 2019 war zudem erster Spatenstich für den Erweiterungsbau. Die Baukosten beliefen sich zuletzt auf 64,3 Millionen Euro, von denen der Bund 29,4 Millionen Euro übernimmt. „Obwohl der ursprüngliche Kostenanteil des Bundes gedeckelt wurde und etwaige Mehrkosten durchs Land Berlin zu tragen sind, wird das Land Gespräche mit dem Bund über eine mögliche Kostenbeteiligung suchen“, heißt es in der Erklärung der Senatsverwaltung.
Das Bauhaus-Archiv und Museum für Gestaltung besitzt die weltweit größte Sammlung zur Geschichte des Bauhauses (1919-1933), der bedeutendsten Schule für Architektur, Design und Kunst des 20. Jahrhunderts. Dort lagern Zigtausende Fotografien, Dokumente, Werke, Zeichnungen, Malereien oder Skulpturen und über 10 000 Möbel- und Designobjekte. Das Bauhaus-Archiv ist wegen der Bau- und Sanierungsarbeiten seit 2018 geschlossen. Die Ausstellung wird bis zur Wiedereröffnung im „temporary bauhaus-archiv“ in der Knesebeckstraße 1-2 in Charlottenburg gezeigt. Nach der Corona-Zwangspause ist es wieder täglich außer sonn- und feiertags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
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