Pläne für die Neugestaltung der Flottwellstraße vorgestellt
Der große Westpark auf dem ehemaligen Gleisdreieck ist bereits Ende Mai 2013 eröffnet worden. Das gesamte Umfeld der "Grenzstraße" zum Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg verändere sich, aus einer Randlage mit dem Charakter eines Gewerbegebiets werde ein Wohn-, Arbeits- und Erholungsgebiet in unmittelbarer Nähe des Potsdamer Platzes, so Baustadtrat Carsten Spallek (CDU). Ein Jahr lang haben Verwaltung, Quartiersrat, Quartiersmanagement Magdeburger Platz, Vertreter von Baugruppen und Investoren das notwendige Verkehrs- und Gestaltungskonzept für die Flottwell- und Dennewitzstraße diskutiert. Herausgekommen ist eine Vorplanung, die als Grundlage für die weiteren Planungsphasen dienen soll. Sie wurde den Bürgern kürzlich in der Allegro-Grundschule vorgestellt.
Die Straße erhalte durch die Neubebauung eine völlig neue Funktion, sagte Matthias Richter vom Berliner Büro Hoffmann-Leichter, das mit der Umsetzung des Konzepts betraut ist. Die Flottwellstraße müsse ganz anders aussehen, verkehrssicherer werden, das heißt: weniger Verkehr und mehr Aufenthaltsqualität. Die Experten der Ingenieursgesellschaft sehen vor, die Fahrbahn entweder zu sanieren oder wie die Straßenbeleuchtung gleich komplett zu erneuern. Die Straßenbreite wird halbiert, mal links, mal rechts werden Stellplätze angelegt. Auf 28 der 114 geplanten Stellplätze werden 78 "Kreuzberger Bügel" für Fahrräder installiert. 140 Fahrräder finden Platz, für bis zu 90 Autos gibt es eine Parkgelegenheit. Ebenso sind Stellplätze für Elektrofahrzeuge mit den entsprechenden Ladestationen vorgesehen.
An den Einmündungen von Lützow- und Pohlstraße in die Flottwellstraße sind beleuchtete Zebrastreifen geplant, kombiniert mit Fußgängerüberwegen an den beiden Parkeingängen. Um noch weiter die Sicherheit zu erhöhen, werden zusätzlich sogenannte Fahrbahnkissen eingebaut. Die Gehwege werden gepflastert. In Abständen werden Pflanzinseln angelegt und da, wo keine Leitungen verlaufen, Bäume gesetzt. Die Wahl fiel auf Hainbuchen. Sie wachsen säulenförmig und erreichen eine Höhe von neun bis zwölf Metern.
Die gesamte Flottwellstraße kann der Bezirk nicht in einem Zuge umgestalten. Mit ersten Baumaßnahmen könnte laut Carsten Spallek 2015 begonnen werden. Dafür hat der Bezirk Finanzmittel im Haushalt umgeschichtet. Bei den Bürgern, die die Informationsveranstaltung besuchten, kamen die Pläne recht gut an. Insbesondere die Anlage von Fahrradbügeln fand großen Anklang. Bedenken gab es hingegen beim Thema "Fahrbahnkissen". Viele Anwohner bezweifelten deren Nutzen. Sie schlugen vor, die Straße zu unterbrechen beziehungsweise zur Einbahnstraße zu erklären.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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