Nächste Phase für Quartier Am Humboldthain
Bezirksamt Mitte stellt B-Plan auf
Südlich des Humboldthains entsteht bis 2030 das „AEG Quartier Humboldthain“. Der Sieger des städtebaulichen Wettbewerbs steht schon länger fest. Jetzt hat das Bezirksamt beschlossen, den neuen Bebauungsplan aufzustellen.
Im Wedding soll in den kommenden Jahren ein rund sieben Hektar großes Areal neu entwickelt werden. Das „Quartier Am Humboldthain“ liegt auf Teilen des ehemaligen Werksgeländes der Allgemeinen Electrizitäts-Gesellschaft (AEG) zwischen der Gustav-Meyer-Allee im Norden und der Voltastraße im Süden. Zum Baugrundstück gehören drei private Grundstücke und angrenzende Verkehrsflächen. Baustart soll ab 2026 sein. Vorher muss aber noch der Bebauungsplan aufgestellt werden. Das hat das Bezirksamt nun kurz vor Weihnachten beschlossen. Später muss der B-Plan noch förmlich festgesetzt werden. Der anschließende Umbau des Geländes soll gut vier Jahre bis 2030 dauern.
Für das Plangebiet gibt es zwar seit 2006 einen geltenden B-Plan. Der aber steht laut Bezirksamt einer „Neuordnung des Geländes in der vorgesehenen Form“ entgegen. So sind unter anderem höhere Bauten geplant. Einen städtebaulichen Wettbewerb für das neue Gewerbequartier, das die „Quartier Am Humboldthain GmbH“ entwickelt, gab es bereits. Mit dem ersten Platz prämiert wurde vergangenen August das Planungsbüro Cobe. Der Entwurf der Dänen sieht eine Bebauung mit überwiegend fünf- bis achtgeschossigen Gebäudezeilen mit Hochhäusern dazwischen vor. „Grüne Lunge“ wird ein öffentlicher Quartierspark. Ein zentraler Vorplatz soll ihn mit dem nahen Humboldthain verbinden. An der Gustav-Meyer-Allee werden eher niedrigere Gebäude um einen „Hochpunkt“ gruppiert, der den künftigen Eingang zum Quartier bildet. Vier der neuen Gebäude sollen 60 Meter hoch werden. Die Cobe-Architekten wollen überwiegend Backsteinfassaden verwenden, um die Backsteinarchitektur der historischen AEG-Gebäude in der Nachbarschaft aufzugreifen. Das alte Nixdorf-Gebäude auf dem Gelände soll zurückgebaut und in das Bauensemble integriert werden. Hinzu kommen begrünte Dächer mit Photovoltaik. Ein stetig wasserführendes Becken und offene Versickerungsflächen gehören zum ausgeklügelten Regenwasserkonzept.
Städtebaulich erweitert das "Quartier Am Humboldthain" den Technologiepark Humboldthain (TPH) mit dem Campus Wedding der Technischen Universität und dem Fraunhofer-Institut. In dem modernen „Zukunftsort“ dominiert ein gewerblich geprägter Nutzungsmix für Wissenschaft, Forschung, Büro und Produktion. Wobei rund 40 Prozent der Gesamtfläche für Produktionszwecke vorgesehen sind. Es soll aber auch Platz für kleineres und mittleres Gewerbe geben.
Laut Bezirksamt steht mit dem B-Planverfahren auch eine Umweltprüfung an. Mit der „Quartier Am Humboldthain GmbH“ soll ein städtebaulicher Vertrag geschlossen werden.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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