Riesen-WG gewinnt Ökopreis
Holzhaus im Sprengelkiez mit Berliner Holzbaupreis 2019 ausgezeichnet

Das Gemeinschaftshaus ist ab der ersten Etage aus Holz. Die Gebäude sind mit Brücken verbunden. | Foto: Markus Löffelhardt
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Die Architekten und Bauherren des innovativen Wohnprojektes Lynarstraße 38 sind mit dem Berliner Holzbaupreis 2019 ausgezeichnet worden.

Um konstruktive Holzbauten als wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum ökologischen Bauen zu würdigen, hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen im Sommer erstmalig einen eigenen Holzbaupreis ausgelobt. Insgesamt wurden 58 Projekte in den Kategorien Neubau, Bauen im Bestand und Konzepte eingereicht, die in den vergangenen 15 Jahren in Berlin realisiert wurden. In der Kategorie Neubau konnte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher drei Preisträger auszeichnen.

Zu den Gewinnern gehört das Vorzeigeprojekt Lynarstraße 38 der Wohnungsbaugenossenschaft „Am Ostseeplatz“. Sie erhielt gemeinsam mit den Architekten von schäferwenningerprojekt und den beteiligten Ingenieuren und Holzbauunternehmen den Berliner Holzbaupreis 2019. Die siebengeschossigen Wohnhäuser mit Ladeneinheiten direkt neben der Bahntrasse sind ab dem ersten Stock ein kompletter Holzbau. Alle tragenden Balken und Decken sind in Holzoptik, nur die Trockenbauwände wurden mit Gipskarton gebaut. Die Balkone zur Lynarstraße sind ebenfalls ausschließlich aus Holz. Lediglich die angeständerten Balkone an der Bahntrassen-Seite sind aus Metall.

Das Vorzeigeprojekt im Sprengelkiez ist der bislang höchste Holzgeschossbau in Deutschland. Die Wohnungsbaugenossenschaft „Am Ostseeplatz“ hat für das Gebäudeensemble 2,5 Millionen Euro Fördergelder aus dem Senatsprogramm „Experimenteller Geschosswohnungsbau“ bekommen. Insgesamt sind 98 Wohneinheiten entstanden. Die Hälfte davon sind für Leute mit Wohnberechtigungsschein (WBS) und kosten nur 6,50 Euro pro Quadratmeter.

Die mit Brücken verbundenen Holzhäuser sind nicht nur wegen der innovativen Bauweise etwas Besonderes. Sie sind nicht irgendein Wohnhaus, sondern ein experimentelles Gruppenwohnprojekt. Dort leben Menschen mit anderen Mietern gemeinschaftlich zusammen. Das Haus ist sozusagen eine Riesen-WG. Auf den Etagen gibt es sogenannte Wohn-Cluster. Es gibt mehrere Wohneinheiten mit eigenen Bädern und Küchen, aber immer zentrale Bereiche wie Wohnküchen und Wohnflure, die alle gemeinsam nutzen. Die Bewohner wurden vorher quasi gecastet und haben sich bei Vorbereitungstreffen kennengelernt. Die Treffen wurden im Auftrag der Genossenschaft moderiert, damit sich die richtigen Wohnteams finden.

Alle Projekte des Berliner Holzbaupreises 2019 werden vom 18. November bis 31. Dezember in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, Württembergische Straße 6 (Raum E 001) in einer Ausstellung gezeigt.

Das Gemeinschaftshaus ist ab der ersten Etage aus Holz. Die Gebäude sind mit Brücken verbunden. | Foto: Markus Löffelhardt
Das Holzhaus Lynarstraße 38 ist mit dem Berliner Holzbaupreis 2019 ausgezeichnet worden.
 | Foto: Markus Löffelhardt
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Dirk Jericho aus Mitte

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