Bezirk vermietet Gebäude in der Pankstraße als Unterkunft für Flüchtlinge
Wie Claudia Schütz, Abteilungsleiterin im Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo), sagte, werden die Klassenräume ab 1. September mit Betten, Trennwänden und Möbeln vorbereitet und Duschmöglichkeiten geschaffen. Auch Gemeinschaftsräume und Küchen werden installiert. Betreiber der neuen Flüchtlingsunterkunft wird die Arbeiterwohlfahrt Mitte. Wie viele Flüchtlinge einziehen, werde derzeit noch berechnet, so Schütz. Nach Informationen der Berliner Woche sollen es mindestens 300 sein.
Das LAGeSo sucht händeringend nach neuen Unterkünften, weil der Flüchtlingsstrom nicht abreißt. Allein im Juli kamen 1047 Menschen nach Berlin; soviel wie Anfang der 2000er-Jahre im ganzen Jahr. Von den derzeit 9700 betreuten Flüchtlingen in Berlin sind knapp 2000 in Notunterkünften und Hostels einquartiert, weil die offiziellen Heime voll sind. Im Bezirk Mitte bringt das LAGeSo aktuell 1274 Flüchtlinge unter. Damit gehört der Citybezirk neben Spandau und Lichtenberg zu den drei Bezirken, die am meisten aufnehmen. Das LAGeSo möchte auch die leerstehende Plattenbauschule in der Adalbertstraße 53 als Flüchtlingsunterkunft. Der Bezirk würde das Haus als Zwischennutzung zur Verfügung stellen, aber nicht zehn Jahre lang, wie das LAGeSo will. Den Prognosen zufolge wird die Schule in ein paar Jahren wieder benötigt. Das Gebäude in der Pankstraße 70 wollte der Bezirk laut seinem Konsolidierungskonzept ohnehin loswerden, um Kosten zu sparen. Zuletzt wurden hier bis zu den Sommerferien Schüler der Kurt-Tucholsky-Schule unterrichtet, weil ihr Haus in der Rathenower Straße 18 saniert wurde. Die Bewirtschaftungskosten von mehreren Tausend Euro pro Monat ist der klamme Bezirk mit der Abgabe der Immobilie an die Berliner Immobilienmanagement GmbH los. Solange die Schule zum bezirklichen Finanzvermögen gehört, erwartet der Bezirk durch den Mietvertrag mit dem LAGeSo Einnahmen von 360.000 Euro jährlich.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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