Manfred Michl drehte bewegenden Film über einen Traum
Bei diesem Streifen handelt es sich allerdings nicht um einen Spielfilm. Der Kinohit mit Kate Winslet und Leonardo DiCaprio wäre sowieso kaum zu toppen. Film-Autor Manfred Michl drehte einen bewegenden Film über einen Menschen mit Downsyndom.Dass er die Dreharbeiten in Angriff nehmen konnte, ist dem Kulturförderverein Weißensee zu verdanken. Dieser unterstützte Michls Filmprojekt mit Fördermitteln. Der Weißenseer Film-Autor machte sich eigentlich als Bildender Künstler einen Namen. Dass er nun einen Film drehte, hat eine längere Vorgeschichte. Manfred Michl arbeitete als Nachtwache in einer Wohngruppe der Stadtgemeinschaft, einem Träger der Behindertenhilfe. Dort lernte er Hans kennen. Dieser lebt mit Downsyndrom und hat neurotische Fehlentwicklungen.
Im Rahmen eines Aufbaustudiengangs an der Hochschule der Künste Berlin führte Michl mit der Wohngruppe von Hans ein Kunstprojekt durch.
"Dabei lernte ich ihn und seine künstlerischen Ambitionen besser kennen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine vertraute Zusammenarbeit", berichtet der Künstler. Während seiner Nachtwachen merkte Manfred Michl, dass Hans der Untergang der Titanic im Jahre 1912 als Thema sehr interessiert. Sie entwickelten im Laufe der Jahre die Idee, die Titanic zu bergen. Dazu braucht man natürlich ein Hebeschiff. Das entwarf Hans unter Anleitung des Künstlers auf großen Konstruktionszeichnungen. Über zehn Jahre beschäftigten sich beide mal mehr, mal weniger mit diesem Thema.
Schließlich hatte der Weißenseer Künstler die Idee, hundert Jahre nach dem Untergang der Titanic mit Hans einen Film zu drehen. Nach seiner Premiere im Kino Toni wird der 30-minütige Film vom Kulturförderverein Weißensee demnächst auch in der Kunsthalle am Hamburger Platz präsentiert. Der genaue Termin steht jedoch noch nicht fest.
Autor:Bernd Wähner aus Pankow |
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