"Die Eiche" erweitert Angebot für Jugendliche mit Handicap

Heilerziehungspfleger Erik Regenberg (2.v.l,), Jakob Bindel von der Kirchengemeinde Neu-Westend (3.v.l.) und Susanne Voss (3. v.r.) engagieren sich für die Inklusion im Jugendclub "Die Eiche". | Foto: JK/Die Eiche
  • Heilerziehungspfleger Erik Regenberg (2.v.l,), Jakob Bindel von der Kirchengemeinde Neu-Westend (3.v.l.) und Susanne Voss (3. v.r.) engagieren sich für die Inklusion im Jugendclub "Die Eiche".
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Für viele behinderte und nichtbehinderte Jugendliche aus Berlin und Umgebung ist die „Traumdisco-Berlin“ seit Jahren ein Pflichttermin. Jetzt startet der Jugendclub „Die Eiche“ ein weiteres Angebot für alle: „Inklusive(r) Mittwoch“.

In der Traumdisco tanzen und feiern Jugendliche mit und ohne Handicap einmal im Monat zusammen. Der neue Termin in den Räumen des Jugendclubs „Die Eiche“ der Evangelischen Kirchengemeinde Neu-Westend, Eichenallee 47, ist nicht minder unterhaltsamen Freizeitaktivitäten gewidmet.

"Inklusion ist ein wichtiges Thema"

Jeden Mittwoch ist von 14.30 bis 19 Uhr Zeit, zusammen zu kochen, Musik zu machen und zu hören, Billard und Tischtennis zu spielen und gemeinsame Projekte zu planen. „Inklusion ist in unserer Jugendarbeit seit Jahren ein wichtiges Thema“, sagt Jakob Bindel, der in der Kirchengemeinde für die Konfirmandenarbeit zuständig ist. Der Umgang mit Behinderungen in der Gesellschaft und der Alltag behinderter Menschen ist fester Bestandteil des Konfirmandenunterrichts. Auch deshalb sind es vor allem Jugendliche aus dem evangelischen Jugendclub, die während der Traumdisco am Freitag Getränke ausschenken, sich um die Garderobe kümmern und Gästen mit Handicap helfen. „Eine Gelegenheit, sich unter der Woche regelmäßig mit ihnen zu treffen, gab es bisher jedoch nicht – das fanden viele Jugendliche sehr schade", berichtet Jakob Bindel. „Der Inklusive Mittwoch gibt ihnen nun den Raum und die Freiheit, einen gemeinsamen Nachmittag nach ihren Wünschen zu gestalten.“

Bislang scheiterte der Wunsch nach einem Termin für gemeinsame Aktivitäten an der fehlenden Assistenz. „Ein Mitarbeiter, der für die speziellen Bedürfnisse der behinderten Jugendlichen geschult ist“, erklärt Bindel. „Den haben wir aber jetzt.“ Heilerziehungspfleger Erik Regenberg sei jeden Mittwoch als Ansprechpartner vor Ort.

Brücke schlagen

Die „Traumdisco-Berlin“ wurde 2011 von Susanne Voss und weiteren Eltern ins Leben gerufen, um ihren behinderten Kindern eine Möglichkeit zu bieten, Kontakte zu knüpfen und ausgehen zu können. Die Evangelische Kirchengemeinde Neu-Westend stellt einmal pro Monat ihren Jugendclub als Veranstaltungsort zur Verfügung. „Von diesem Projekt aus wollen wir mit dem Inklusiven Mittwoch nun die Brücke zur offenen Jugendarbeit schlagen“, sagt Bindel.

Nach den Winterferien startete das neue Projekt. Bis zum Sommer wolle die Kirchengemeinde die Entwicklung beobachten, danach bereits den nächsten Schritt planen. „Unser Traum ist eine offene, barrierefreie Jugendarbeit – das wäre dann vermutlich einzigartig in Berlin.“ Damit „Die Eiche“ nicht nur menschlich, sondern auch physisch barrierefrei und damit für alle Jugendlichen, ob mit oder ohne Behinderung, frei zugängig wird, müsste sie umgebaut werden. „Wird der Inklusive Mittwoch ein Erfolg, würden wir entsprechende Anträge stellen“, so Bindel.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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