Rückblick auf außergewöhnliche Kino-Momente
Autokino Carrona sagt erst mal tschüss

Christian Brüser (l.) und Kevin Paap haben das Autokino Carrona ins Leben gerufen.  | Foto: K. Rabe
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Nun wird auf dem P5 am Olympiastadion wieder „ganz normal“ geparkt: Das Autokino Carrona hat Ende August seine Tore geschlossen. Die Macher des temporären Autokinos blicken nun auf eine spannende Zeit zurück, in der sie den Berliner Filmfreunden auch während der Corona-Pandemie tolle Filmabende ermöglichten.

Über 150 Filme wurden seit Anfang Juni auf dem P5 gezeigt. Die Formel E wurde dort übertragen, weil wegen der Pandemie keine Zuschauer auf dem Tempelhofer Feld zugelassen wurden. Auch die LGBT-Szene feierte am Olympiastadion ihre Queer Pride Film Week und Star FM brachte beim Currywurst-Konzert drei Newcomer-Bands auf die Bühne.

Aus der Not heraus geboren

Für Christian Brüser, einem der Mitorganisatoren des Autokinos Carrona, und seine Mitstreiter war der Corona-Sommer ein sehr außergewöhnlicher. Zum Carrona-Team gehören hauptsächlich Leute aus der Veranstaltungsbranche. Alle waren besonders hart von der Krise betroffen, denn normalerweise haben sie im Sommer Hochsaison und betreuen sehr viele Veranstaltungen, Konzerte oder Festivals. Somit sei Carrona so etwas wie ein Selbsthilfeprojekt und aus der Not heraus geboren – zum Glück für alle Cineasten und Freunde des Autokinos. Denn dieser fast schon vergessene Trend feierte in diesem Sommer ein echtes Comeback in ganz Deutschland. Allerdings tat man sich in Berlin zunächst schwer. Um Regelungen zum Betrieb eines Autokinos in einem Pandemie-Szenario einzuführen, hätte Berlin sehr lange gebraucht, so Brüser. Anfangs gab es ein totales Verbot. „Als der Senat dann die rechtlichen Voraussetzungen erlassen hatte, machten in anderen Bundesländern manche Kinos schon wieder zu.“

Nach der Trauung ins Autokino

Dennoch blieb Carrona trotz weiterer 80 gestellter Anträge das einzige Autokino in der Hauptstadt. Entsprechend war es gut besucht und wurde mitunter zu einem Ort für besondere Anlässe. Christian Brüser berichtet von einem Paar, das direkt nach der Trauung mit Blumenbukett auf der Motorhaube ins Autokino gefahren kam: Die Frischvermählten wollten sich bei einer Flasche Sekt „Dirty Dancing“ anschauen.

„Es wurde mitgesungen,
bis die Autos wackelten“

Filme mit musikalischen Themen wie „Dirty Dancing“ oder „Bohemian Rhapsody“ waren besonders beliebt und erzeugten die beste Stimmung. „Es wurde mitgesungen, bis die Autos wackelten“, sagt Brüsing. Der Musicalfilm „Greatest Showman“ konnte gleich mehrfach gezeigt werden. Nicht so gut kam dagegen „Rambo“ an. Diesen Film hätte gerade mal zwei einsame Zuschauer auf den P5 gelockt, so Brüsing. Stark seien dann wieder die „Känguru Chroniken“ gewesen und aktuelle Filme wie „Der Joker“ oder „Bad Boys for Life“. Großen Zuspruch hätten auch die Kinderfilme am frühen Nachmittag gehabt.

Ob es ein Carrona-Autokino 2021 an derselben Stelle geben wird, könne noch nicht abgesehen werden, so Brüser. „Corona gibt hier den Takt vor. Aber ehrlich gesagt, hoffen wir, dass wir bis dahin wieder in unseren Berufen arbeiten können.“

Fortsetzung möglich

Aber: Nach dem Sommer soll es erst mal weitergehen. „Nach einer kleinen Pause zum Zwecke der Reflexion suchen wir nach einer neuen Lücke, um den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“, sagt Brüser. „Wäre doch gelacht, wenn uns das nicht auch im Winter gelänge!“

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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