Pläne für die Hexenwiese: Bezirksverordnete fordern Sanierung in der Wilhelmstadt
Wilhelmstadt. Die Hexenwiese an der Götelstraße 70 könnte in den kommenden Jahren zu einer attraktiven Grünanlage werden – wenn es dem Bezirk gelingt, für die Schadstoffbeseitigung Mittel vom Senat zu erhalten.
Bei der Hexenwiese ist bisher nur eines sicher: In rund einem Meter Tiefe finden sich im Boden Blei, Arsen, Quecksilber und andere Schadstoffe. Sie sind die Hinterlassenschaften früherer gewerblicher Nutzung. Unter anderem wurden hier einst Baustoffe hergestellt. Eine Sanierung kann sich der Bezirk nicht leisten. Aus diesem Grund ist das landeseigene Grundstück auch eingezäunt – was Kinder und Jugendliche nicht davon abhält, dort zu spielen.
Dazu kommt eine Befürchtung der Kommunalpolitiker: Auch wenn die Beprobungen zu den Schadstoffen ergeben haben, dass von diesen keine Gefahr für das Grundwasser ausgeht, könnten Blei & Co trotzdem gefährlich werden. Das Gebiet ist auch Überschwemmungsgebiet für die direkt vorüber fließende Havel. Im schlimmsten Fall könnten die Schadstoffe bei extremen Wetterlagen ausgespült werden.
Eine mögliche Spiel- und Erholungsfläche
Grund genug für die Spandauer SPD, die Beseitigung der Schadstoffe zu fordern. Im Anschluss sollte das Gelände als Ergänzungsfläche für die Kitas der Umgebung sowie für die örtliche Jugendfreizeitstätte genutzt werden. Die Anwohner könnten von einer neuen Erholungsfläche profitieren.
Eine Schadstoffsanierung dürfte jedoch Millionen kosten. Das Geld hat der Bezirk nicht, wie Baustadtrat Frank Bewig (CDU) erläuterte. Möglicherweise könnten aber Gelder beim Senat beantragt werden, um das Sanierungsgebiet Wilhelmstadt weiter aufzuwerten. Schließlich liegt die Hexenwiese auch am Havelradweg. Eine Grünanlage direkt an der Havel wäre ein Gewinn für das Quartier. Im Bauausschuss der Bezirksverordnetenversammlung am 17. Oktober stimmten mit Ausnahme der AfD alle Parteien für den SPD-Vorschlag. Die AfD ist der Meinung, die knappen Steuergelder sollten für andere Aufgaben verwendet werden. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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