Ein Campus für alle:
Chabad Lubawitsch baut neues Bildungszentrum

Der futuristisch anmutende Neubau des "Pears Jüdischer Campus" wird in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Bildungszentrum der Jüdischen Gemeinde in der Münsterschen Straße 6 erbaut und über die Westfälische Straße 15 erschlossen.  | Foto: Tchoban Voss Architekten
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  • Der futuristisch anmutende Neubau des "Pears Jüdischer Campus" wird in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Bildungszentrum der Jüdischen Gemeinde in der Münsterschen Straße 6 erbaut und über die Westfälische Straße 15 erschlossen.
  • Foto: Tchoban Voss Architekten
  • hochgeladen von Manuela Frey

Offen für alle, ein Zeichen gegen Antisemitismus und für ein positives jüdisches Leben in Deutschland soll das "Pears Jüdischer Campus" sein, das die streng orthodoxe Gemeinschaft Chabad Lubawitsch in Wilmersdorf bauen wird. Spatenstich ist am 10. Juni, die Kosten belaufen sich auf 18 Millionen Euro.

Die Einrichtung an der Westfälischen Straße 15 wird auf drei Säulen stehen: Bildung, Kultur und Sport. Das erklärte Rabbiner Yehuda Teichtal bei der kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz am aktuellen Standort des Bildungszentrums in der Münsterschen Straße 6. Der Neubau soll nicht nur einen Kindergarten und eine Schule enthalten, sondern auch als Plattform für Familien- und Gemeindeveranstaltungen sowie als Begegnungsstätte dienen. Das hochmoderne Projekt – ein blaues, zylinderförmiges Gebäude – wird sowohl von der Bundesregierung, vom Land Berlin als auch von einigen Stiftungen in Deutschland und Europa unterstützt.

500 Kinder (200 lehrt das benachbarte Bildungszentrum in der Münsterschen Straße bereits heute) werden dem Gebäude Leben einhauchen. In der Sport- und Mehrzweckhalle im Untergeschoss ist Platz für kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte und Filmvorführungen und 600 Besucher. Der Campus soll auch als Begegnungsstätte dienen. Er wird nicht nur für orthodox orientierte Menschen offen sein, sondern für alle, ungeachtet ihrer Glaubensrichtung.

Viel werde derzeit über Antisemitismus diskutiert, der Bau des "Pears Jüdischen Campus" sei ein konkretes Zeichen dagegen und für ein lebendiges, positives jüdisches Leben in Deutschland, sagte Teichtal auf der Pressekonferenz: "Wer baut, hat Vertrauen."

Vor zwei Jahren erwarb Chabad Lubawitsch das Grundstück für drei Millionen Euro. Das von Architekt Sergei Tchoban entworfene Gebäude wird mit 18 Millionen Euro zu Buche schagen. "Zwei Drittel davon sind bereits gedeckt", verkündete Teichtal. "Dank der Unterstützung durch die Bundesregierung, des Landes Berlin, der Stiftung Deutsche Klassenlotterie, zahlreichen privaten Spendern und der ,The Pears Family Charitable Foundation", so Teichtal. Der britischen Familienstiftung verdankt das "Pears Jüdische Bildungszentrum" auch seinen Namen. Als großzügig erwies sich auch Sergei Tchoban, der wie schon beim Bau des Bildungszentrum seine Planunsgarbeit spendete.

Der Baubeginn wird am 10. Juni um 14.30 Uhr mit dem symbolischen Spatenstich und anlässlich des alljährlichen Sommerfestes der jüdischen Gemeinde eingeleitet. Unter anderem wird Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) der Zeremonie beiwohnen.

2020 soll der siebenstöckige Zylinder auf der 7000 Quadratmeter großen Fläche fertig sein.

Der futuristisch anmutende Neubau des "Pears Jüdischer Campus" wird in direkter Nachbarschaft zum bestehenden Bildungszentrum der Jüdischen Gemeinde in der Münsterschen Straße 6 erbaut und über die Westfälische Straße 15 erschlossen.  | Foto: Tchoban Voss Architekten
Rabbiner Yehuda Teichtal: "Der Bau ist auch ein Zeichen gegen Antisemitismus."  | Foto: Chabad Lubawitsch
Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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