Klaus-Dieter Gröhler vermutet antisemitisches Motiv
Anschlag auf das Café Wahlkreis

Das Cafè Wahlkreis am Tag nach dem nächtlichen Anschlag. Die Scheiben sind notdürftig geflickt.  | Foto: Matthias Vogel
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Auf das Bürgerbüro des CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Dieter Gröhler ist in der Nacht zum 22. Oktober ein Anschlag verübt worden. Alle fünf Fenster des früheren Ladengeschäfts in der Zähringer Straße 33 wurden eingeworfen. Gröhler vermutet einen antisemitischen Hintergrund.

In seinem Café Wahlkreis veranstaltet der Wahlkreisabgeordnete des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf regelmäßig öffentliche Diskussionsrunden zu aktuellen politischen Themen. Am Abend des 21. Oktober hatte Gröhler den Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung Felix Klein eingeladen. Dieser hatte erst im Mai davor gewarnt, überall in Deutschland Kippa zu tragen. Die Übergriffe auf jüdische Mitbürger, die sich offen als solche zu erkennen geben, seien gestiegen. Darüber sowie über seine Pläne, jüdisches Leben in Deutschland zu fördern, sprach Klein an diesem Abend vor und mit interessierten Bürgern.

„Dass die Scheiben meines Wahlkreisbüros wenige Stunden nach der Veranstaltung mit Felix Klein eingeschlagen worden sind, ist sicher kein Zufall. Ich werde mich aber nicht einschüchtern lassen. Als frei gewählter Abgeordneter werde ich weiter die Themen öffentlich diskutieren, die ich für richtig halte", erklärte Gröhler in einer ersten Reaktion. Blinde Zerstörungswut schließe er aus. Mehrere Anwohner hätten berichtet, dass fünf Täter mit Fahrräder vorfuhren und jeder jeweils einen Stein in eines der Schaufenster geworfen habe. Anschließend seien sie auf ihren Rädern davongefahren. Gröhler: „Das war ein gezielter Schlag.“

Schon das zweite Mal

Natürlich richte sich der Anschlag gegen ihn. Er sei aber eher in der Sache betroffen als persönlich. „Man rechnet ja ein wenig mit so etwas. Ich bin bekannt dafür, mich im Kampf gegen den Antisemitismus zu engagieren. Ich bin mitverantwortlich für den Einzelplan des Bundesinnenministeriums, das Mittel für das Leben der jüdischen Gemeinde einsetzt. Ich sehe beispielsweise auch zu, dass der Bundeszentrale für politische Bildung stets Mittel für Maßnahmen gegen den Extremismus zur Verfügung stehen. Das alles scheint irgendjemandem nicht zu schmecken." Bereits vor einem Jahr war Gröhler indirekt Ziel eines Anschlages. Damals wurden die Tür des Büros und die beiden Fahrzeuge des CDU-Politikers, die jeweils in anderen Straßen standen, mit Farbe beschmiert.

Gröhlers Mitarbeiter, der gegenüber dem Büro wohnt, hat die Löcher in den Fenstern noch in der Nacht mit Kartons „geflickt“. Der Staatsschutz ermittelt.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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