„Konzerte vor den Fenstern der Stadt“
Star-Organist Cameron Carpenter spielte für Pflegeheime

Cameron Carpenter bedankt sich zwischendurch für Zuspruch aus dem Publikum. | Foto: Christian Schindler
5Bilder
  • Cameron Carpenter bedankt sich zwischendurch für Zuspruch aus dem Publikum.
  • Foto: Christian Schindler
  • hochgeladen von Christian Schindler

Die Corona-Krise bringt Menschen auf ungewöhnliche Ideen. Der Star-Organist Cameron Carpenter tauschte den Konzertsaal mit einem Lastwagen für „Konzerte vor den Fenstern der Stadt“.

Wenn sich Cameron Carpenter an die Schuke-Orgel in der Berliner Philharmonie setzt, muss er sich um das geneigte Publikum keine Sorgen machen. Der Amerikaner ist ein Star, der schon lange die Orgel aus dem Kreis der Kirchenmusik herausgeholt hat. Er schließt das traditionelle Instrument kurz mit so gut wie jeder Musikrichtung. Hauptsache, sie bewegt den Zuhörer.

Am 29. April sind Carpenters Zuhörer nicht ganz so beweglich. Die pflegedürftigen Menschen wohnen im John-F.-Kennedy-Haus der Vivantes-Hauptstadtpflege in Alt-Wittenau 90. Die Corona-Krise macht sie noch unbeweglicher, und oft auch einsamer als sonst. Als Hoch-Risiko-Personen sollten sie möglichst im Haus bleiben. Und dann sind auch noch Angehörige aufgefordert, Distanz zu halten oder möglichst gar nicht zu Besuch zu kommen, um ein eventuelles Ansteckungsrisiko auszuschließen.

Berliner Bürgerstiftung
besorgt Lastwagen fürs Konzert

Also hat sich Cameron Carpenter gedacht, dass diese Menschen erst recht ein Zeichen der Zuneigung brauchen. Nicht in Form eines direkten Besuches, aber als musikalisches Signal aus der Nähe. Er besorgte sich mit Hilfe der Berliner Bürgerstiftung einen Lastwagen mit digitaler Orgel auf der Ladefläche. Der steuerte vier Pflegeheime in Berlin an, darunter das Haus in Alt-Wittenau.

An der Orgel braucht es nur ein paar Kompostionen von Johann Sebastian Bach, um die gesamte Bandbreite des Instruments vorzuführen. Leise Töne stehen für verspielte Zartheit, bis sie in die Überwältigungsmelodien wachsen, die vor allem in Kirchen zu hören sind.

Nach 30 Minuten geht's zum nächsten Termin

Kaum macht Carpenter eine kurze Pause, tönt Applaus auf. Verspielt winkt der Organist hinter sich, und erinnert mit der lockeren Körperdrehung daran, dass er gerne mit einer klassischen Tanzausbildung kokettiert. Nach 30 Minuten brandet der Applaus erneut auf, und Carpenter genießt ihn kurz. Dann geht es auf zum nächsten Termin.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 701× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 752× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 430× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 888× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.818× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.