In Parks werden keine Flüchtlingsheime gebaut
Steglitz-Zehlendorf. Grünanlagen und Parks als Standorte für Containerdörfer? In einem Schreiben der Senatsfinanzverwaltung vom 24. März wird dies ins Spiel gebracht. Er lehne eine solche Umnutzung strikt ab, erklärte Bürgermeister Norbert Kopp (CDU) im Integrationsausschuss am 6. April.
„Die Parks sind für die Erholung der Bürger da", sagte Kopp. Als „mögliche geeignete“ Standorte in Steglitz-Zehlendorf, die zu prüfen seien, wurden unter anderem der Dreipfuhlpark, das Fischtal, der Schönower Park oder der Platz hinter dem Rathaus Lankwitz in dem Schreiben der Senatsfinanzverwaltung aufgelistet. Durch die Aufstellung von Containern wäre nicht nur der Erholungswert zunichte gemacht, erklärte Bürgermeister Norbert Kopp, es gebe auch heftige bauliche Eingriffe, etwa durch die Verlegung von Wasserleitungen. „Die Grünanlagen wären zerstört“, sagte Kopp.
In einem Gespräch am 8. April machte Kopp seine Position gegenüber der Senatsverwaltung deutlich. Und hatte Erfolg. „Ich habe erreicht, dass von den 19 vorgeschlagenen Grünflächen 17 vom Tisch sind“, berichtet Kopp. Die beiden übrig gebliebenen Standorte wollte er auf Nachfrage der Berliner Woche nicht nennen, da sie noch geprüft werden müssten. Das Ergebnis soll bis zum 15. April feststehen.
Eile ist prinzipiell geboten, denn die als Notunterkünfte genutzten Turnhallen in Berlin sollen schnell geräumt werden. Aktuell gibt es in Steglitz-Zehlendorf vier Gemeinschaftsunterkünfte mit 950 Plätzen sowie neun Notunterkünfte, in denen 1820 Flüchtlinge untergebracht sind. Nach der auf Senatsebene erfolgten Verteilungsquote für die Bezirke fehlen noch rund 1300 Plätze im Bezirk. Bisher im Konsens mit dem Senat festgelegt sind vier neue Standorte für modulare Bauten (MUF): In der Bäkestraße 3 in Lichterfelde, im ehemaligen Stauraum Dreilinden, Am Beelitzhof 24 auf einem Areal der Berliner Wasserbetriebe in Nikolassee und auf den Grundstücken in der Leonorenstraße 17, 33 und 33a in Lankwitz. Ein Containerdorf soll an der Finckensteinallee 63 in Lichterfelde entstehen. Dort befindet sich das Bundesarchiv.
Mit diesen fünf Standorten seien zunächst die Mindestanforderungen des Senats erfüllt, so Kopp. Selbstverständlich seien weitere Optionen in Prüfung, darunter auch bezirkliche Bestandsbauten. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.