Aus für die Unterführung am Postplatz?
S-Bahnhof Zehlendorf: Senat bestellt nur Zugang unter der Brücke

Die Brückensockel werden zurückgesetzt, um mehr Platz unter der Brücke für den S-Bahnzugang zu schaffen.   | Foto: Ulrike Martin
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Zwei neue Zugänge sollte der S-Bahnhof Zehlendorf laut bisheriger Planungen erhalten. Doch zunächst wird nur unter der S-Bahnbrücke gebaut. Bei der Unterführung zwischen Postplatz und Machnower Straße gebe es „erneuten Abstimmungsbedarf“, hieß es auf einer Veranstaltung der Bürgerinitiative (BI) Zehlendorf.

Diese Information löste Erstaunen und Befremden bei den Zuhörern aus. Denn die Unterführung ist für Fußgänger und Radfahrer die bevorzugte Lösung. „Bereits im Juni 2016 beschloss die Senatsverwaltung diesen Zugang“, stellte Christian Küttner von der BI fest. „Aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen kam das Projekt jetzt ins Stocken, alle weiteren Planungen wurden eingestellt.“

Steffen Klatte, Projektleiter bei der DB Netz AG, bestätigte, dass die Planungen zur Unterführung ruhen, der Senat habe das Projekt bisher nicht bei der Bahn bestellt. Zudem gebe es Abstimmungsbedarf zur Rampe. Zunächst für Fußgänger und Radfahrer geplant, sei beim Senat jetzt eine Unterführung nur für Fußgänger im Gespräch. Auch die Finanzierung sei noch unklar.

Unterführung wichtig für die Anwohner

Küttner betonte, wie wichtig die Unterführung für die Anwohner sei. Die Schüler des Schadow- und des Droste-Hülshoff-Gymnasiums hätten einen sicheren Zugang, das Behring-Krankenhaus sei sicher erreichbar, für viele Menschen gebe es bessere Laufwege. „Außerdem wäre die Unterführung der entscheidende Baustein, damit Zehlendorf während der Bauzeit des Zugangs unter der Brücke verkehrstechnisch überhaupt noch funktioniert", sagt Küttner.

Bis Ende März 2019 will die DB Netz AG alle Planungsunterlagen für den Zugang fertig stellen und zur Genehmigung beim Senat einreichen. Baubeginn könnte laut Klatte 2023 sein, die Fertigstellung 2024.

Da der Gehweg unter den S-Bahnbrücken sehr schmal ist, werden die Brückensockel, die so genannten Widerlager, auf der Seite des Radiogeschäfts und des Steakhauses einige Meter versetzt, so entsteht mehr Platz. Die Brücken selbst sind sanierungsbedürftig und werden gegen neue ausgetauscht. Zudem soll eine Durchfahrtshöhe von 4,50 Metern erreicht werden. Dazu wird der Teltower Damm abgesenkt.

Während der Bauzeit soll die S-Bahn eingleisig im 10-Minuten-Takt und im Pendelverkehr fahren. Um zum Bahnhof zu gelangen, wird ein Behelfszugang errichtet. Der Autoverkehr wird einspurig unter der Brücke durchgeführt.

Was die Unterführung vom Postplatz zur Machnower Straße betrifft, hat die Bürgerinitiative klare Forderungen. „Die Senatsverkehrsverwaltung sollte diesen Zugang bald bei der Bahn bestellen, sonst wird er vielleicht nie gebaut. Das befürchten viele Zehlendorfer“, sagt Küttner.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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