Schon fünf Homo-Paare heirateten im Standesamt Steglitz-Zehlendorf

Der Ort, an dem das lange Warten auf die "Ehe für alle" endet: das Standesamt Steglitz-Zehlendorf. | Foto: Philipp Hartmann
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Steglitz-Zehlendorf.

Nach jahrelangem Kampf für eine gesetzliche Gleichstellung dürfen seit dem 1. Oktober homosexuelle Paare in Deutschland heiraten. In Steglitz-Zehlendorf konnten es fünf Paare kaum erwarten und haben sich gleich in den ersten Wochen das Ja-Wort gegeben.

Bis Ende des Jahres wollen sich in Steglitz-Zehlendorf noch 22 weitere gleichgeschlechtliche Paare für die Eheschließung oder die Umwandlung der Lebenspartnerschaft in eine Ehe anmelden. Acht davon wird es noch im Oktober geben, teilte Michael Karnetzki, Stadtrat für Bürgerdienste, auf Anfrage der Berliner Woche mit. Damit geht nach jetzigem Stand für insgesamt 54 Lesben und Schwule ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

Seit 2001 gab es in Deutschland die sogenannte „Homo-Ehe“. Diese war jedoch eine eingetragene Lebenspartnerschaft für gleichgeschlechtliche Paare und damit nur ein eheähnliches Konzept. Nach jahrelangen politischen Diskussionen konnte sich der Bundestag im Juli dieses Jahres endlich zur Einführung der Ehe für homosexuelle Paare durchringen.

Durch das am 1. Oktober in Kraft getretene Gesetz wird bei uns noch einige Zeit vergehen, bis die Standesämter ihre Systeme umgestellt haben. „Im elektronischen Register der Standesämter werden noch bis ca. November 2018 alle Paare mit der Bezeichnung Ehemann und Ehefrau geführt“, erklärte Michael Karnetzki. In der Schriftform ändert sich dagegen nichts. „Urkunden für alle, auch gleichgeschlechtliche Paare, tragen die Überschrift ‚Ehegatten‘ und darunter die personenbezogenen Daten.“

Laut dem Standesamt Steglitz-Zehlendorf sei der durch die „Ehe für alle“ zusätzliche Arbeitsaufwand für die Mitarbeiter zurzeit noch steuerbar. Die meisten homosexuellen Paare würden nicht in die offenen Sprechstunden kommen, sondern ganz normal einen Termin reservieren. Aufgrund der höheren Nachfrage für Eheschließungen verlängere sich jedoch die Wartezeit. Freie Termine gibt es aktuell erst wieder ab Ende Januar. „Es steht zu erwarten, dass sich die Situation in den nächsten Monaten weiter verschlechtern und damit auch die Belastung des Standesamtes weiter ansteigen wird“, teilte das Amt mit. PH

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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