Mehrverbrauch der Brunnen verzögerte den Saisonbeginn

Endlich läuft das Wasser, der Märchenbrunnen auf dem Sderotplatz sprudelt wieder. | Foto: Martin
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Steglitz-Zehlendorf. "Wasser marsch" heißt es jetzt endlich auch im Südwesten. Die zehn öffentlichen Brunnen im Bezirk sollen in dieser Woche alle wieder sprudeln.

Die Anlagen am Mexiko-, am Hermann-Ehlers- und am Sderotplatz liefen bereits in der zurückliegenden Woche. Als einziger Bezirk saß Steglitz-Zehlendorf seit Beginn der Brunnen-Saison im Mai auf dem Trockenen.

Der Grund waren mysteriöse Wasserverluste 2011 und 2013. Es verschwanden Mengen in der Größenordnung eines Schwimmbades aus dem Brunnen am Hermann-Ehlers-Platz.

Der enorme Mehrverbrauch wurde aber erst jeweils im September, zum Zeitpunkt der Abrechnungen, bekannt. Er schlug mit rund 30 000 Euro zu Buche.

Die Verträge mit der Firma Ströer, die die Brunnen betreibt, laufen im Fünf-Jahres-Rhythmus seit 2005. Der bis 2015 vorgesehene Kostenrahmen war mit dem Mehrverbrauch vorzeitig erreicht.

Der Sponsor, der im Gegenzug zur Brunnen-Unterhaltung zwei Werbeträger im Bezirk platzieren konnte, wollte einen dritten, zum Ausgleich für die höheren Kosten. Dieses Vorhaben kollidierte allerdings mit einer aktuellen Senatsvorgabe an die Bezirke.

Sie dürfen keine neuen Verträge abschließen, die mit dem Aufstellen von Werbetafeln verbunden sind. "Wir schließen aber keinen neuen Vertrag ab, sondern richten uns nach dem vorhandenen, und in dem ist vereinbart, dass Ströer bei gestiegenen Kosten einen neuen Werbeträger aufstellen darf", sagt Stadträtin Christa Markl-Vieto (B’90/Grüne). Sie erwarte, dass das Bezirksamt ihrer Vorlage zustimme und so alle öffentlichen Brunnen noch in dieser Woche angestellt werden können.

Eine Erklärung für den Wasserschwund hat Markl-Vieto aber nicht. "Das ist nicht zu verstehen, vor allem da nach dem Verlust 2011 alles wieder in Ordnung war, erst 2013 stieg der Verbrauch wieder so stark." Unabhängige Gutachter seien beauftragt worden, das Rätsel zu lösen, sie hätten nichts gefunden. Jetzt bleibe abzuwarten, was bei der Abrechnung 2014 herauskomme.

Insgesamt übernimmt Ströer allein für den Betrieb der Brunnen knapp 90 000 Euro an Kosten pro Jahr. Seit Vertragsbeginn 2005 wurden zudem etwa 160 000 Euro in die Instandsetzung und Sanierung investiert. Aktuell ist die Pumpe eines der beiden Zwillingsbrunnen am Mexikoplatz defekt, aber auch dieses Problem soll schnell behoben werden.

Ulrike Martin / uma
Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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