Weniger Müll, mehr Solardächer
Zukunftswerkstatt der Papageiensiedlung mit ersten Ergebnissen
Die Bewohner der Papageiensiedlung wollen ihr Wohnumfeld attraktiver machen. In einer „Zukunftswerkstatt“ haben sich einzelne Guppen gebildet, die zu verschiedenen Schwerpunkten Ideen sammeln und erarbeiten.
Eine Gruppe beschäftigt sich mit Müll und Müllvermeidung. Eine Idee ist, in der Ladenstraße im U-Bahnhof Onkel Toms Hütte ein Repaircafé einzurichten. Dort könnten Gebrauchsgegenstände unter Anleitung selbst repariert werden. Kurse zum klimafreundlichen Kochen wurden angeregt, und es gab den Vorschlag, dass sich mehrere Haushalte die Gelbe Tonne teilen könnten.
Die Fokusgruppe Solarenergie und energieeffizientes Wohnen will Angebote von verschiedenen Firmen für Solarmodule einholen. „Wenn sich genügend Interessierte für Privathäuser finden, könnte man ein 100-Dächer-Programm organisieren“, sagt Ute Scheub vom Verein Papageiensiedlung.
Das Team Mobilität hat sich vorgenommen, zu Berliner Modellprojekten zur Verkehrsreduzierung Kontakt aufzunehmen. So könne man am Klausenerplatz in Charlottenburg Autos gegen Belohnung einen Monat abgeben, und der ADFC leihe unter dem Motto „Flotte Lotte“ Lastenräder aus. Des Weiteren will die Gruppe Carsharing-Modelle unter die Lupe nehmen.
Bereits zwei Mal getroffen hat sich die Fokusgruppe „Grün“ und Schwerpunktthemen erarbeitet. Zum einen geht es um die Kompostierung mit Terra Preta, einer fruchtbaren Erde, die sehr viel CO2 im Boden speichern kann. Zudem soll die Artenvielfalt durch vogel- und insektenfreundliche Pflanzen in den Gärten und den öffentlichen Grünstreifen gefördert werden. Nach dem trockenen Sommer 2018 ist auch die Wasserspeicherung ein Thema. Mögliche angedachte Maßnahmen sind das Aufstellen von Regentonnen und der Bau von Zisternen.
Eine weitere Gruppe beschäftigt sich mit gesundem und altersgerechtem Wohnen. Sie beschäftigt sich der Feinstaubbelastung durch Kaminöfen und will darüber in der Nachbarschaft aufklären. Auch die Gehwegsicherheit wurde angesprochen. So könnten die Kosten für die Reparatur der oft maroden Wirtschaftswege mit Nachbarn geteilt werden.
Anwohner, die mehr wissen und vielleicht gerne in einer der Gruppen mitarbeiten möchten, sind stets willkommen. Kontakt und weitere Infos gibt es auf www.papageiensiedlung.de.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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