Das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf will das Radfahren auf der Mühlenstraße verbessern

Der Radweg auf der Mühlenstraße wird ab Seehofstraße bis zur Sundgauer Straße von Hecken gesäumt. Sie wuchern zum Teil in den Weg und gefährden Radler. | Foto: Ulrike Martin
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Zehlendorf. Die Zahl der Radfahrer nimmt immer weiter zu. Doch viele Radwege im Bezirk sind so schmal, dass sie den Namen nicht verdienen. Ein Beispiel dafür ist die Mühlenstraße.

Die Fahrbahn der Mühlenstraße ist nur neun Meter breit. Links und rechts parken Autos, zudem verkehrt in der Straße eine Buslinie. Die Radwege verlaufen zwischen Bürgersteig und parkenden Autos. Wobei die Straße in zwei Hälften aufgeteilt werden kann. Vom Teltower Damm bis zur Seehofstraße gibt es keine Hecken, ab Höhe Seehofstraße stören sie den Radverkehr massiv. Die Radwege sind kaum passierbar.

Die Verbreiterung der Radwege ist seit Langem eine Forderung. Jetzt soll eine Lösung her. Mehrere Vorschläge liegen auf dem Tisch.

„Vom Teltower Damm bis zur Seehofstraße könnte das derzeit erlaubte Parken mit zwei Rädern auf dem Gehweg unterbunden werden“, erklärte die für den Straßenbau im Bezirk zuständige Stadträtin Maren Schellenberg (B‘90/Grüne). Autos könnten auf der Fahrbahn parken und die vorhandenen Radwege verbreitert werden. Klingt einfach, hat aber gravierende Folgen für den ruhenden Verkehr. Wegen der schmalen Straße, des Busverkehrs und der damit verbundenen Haltestellen würden rund 50 Prozent der Stellplätze wegfallen. Eine andere Möglichkeit wäre, die Radwege auf die Fahrbahn zu verlagern und Autos auf dem Bürgersteig parken lassen. Doch auch bei dieser Variante entfielen Parkplätze.

Ab Höhe Seehofstraße bis zum Ende der Mühlenstraße wird es dann unübersichtlicher: Hecken wurden zwischen den Radwegen und Gehwegen gepflanzt. Die Parkplätze befinden sich auf der Straße. Neue Radstreifen auf die Fahrbahn zu verlegen sei möglich, erklärt Schellenberg. Dann würden Autos auf dem jetzigen Radweg abgestellt werden. Allerdings stören die Hecken. „Damit die Beifahrertüren zu öffnen sind und nicht von den Sträuchern zerkratzt werden, ist deren Entfernung oder zumindest eine Reduzierung zu überlegen.“

Belässt man die Radwege, wo sie sind, und verbreitert sie, müssten die Hecken wegen des zusätzlichen Platzbedarfs weichen. „Um ‚ordentliche‘ Radstreifen einzurichten bevorzuge ich diese Lösung“, sagt die Stadträtin.

Welche Variante zum Zuge kommt soll in der Bezirksverordnetenversammlung und gemeinsam mit den Bürgern diskutiert werden, betonte die Stadträtin und fügte an, dass das Entfernen von Bepflanzungen und der Verlust von Parkplätzen emotionsgeladene Themen sind. Schellenberg: „Wir werden auf jeden Fall die Anwohner anschreiben, sie über mögliche Lösungen informieren und nach ihrer Meinung fragen.“

Sie spielte damit auf das „Heckenmassaker“ am Nieritzweg Ende 2013 an, das damals durch die Medien ging. Ihre Amtsvorgängerin und Parteikollegin Christa Markl-Vieto hatte Sträucher entfernen lassen. Begründung damals: der Bezirk habe kein Geld mehr für die Grünpflege. Die Anwohner wehrten sich erfolgreich. Das Abholzen wurde eingestellt. Schon damals war das Entfernen der Hecken auf der Mühlenstraße geplant. Neben der Kostenersparnis führte die damalige Stadträtin auch den Wunsch an, durch das Entfernen der Hecken, die Radwege verbreitern zu können. uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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