Ausgezeichnetes Kino für gute Filme

Uwe Apel (links) und René Ueberle freuen sich über den Kinoprogrammpreis 2015. Das Kino "Casablanca" macht seinem Namen mit den Wandmalereien aus dem gleichnamigen Film alle Ehre. | Foto: Ralf Drescher
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Adlershof. Das Kino Capitol an der Dörpfeldstraße ist seit 25 Jahre Geschichte. Dafür wird seit 20 Jahren im „Casablanca“ an der Friedenstraße ausgezeichnetes Kino gemacht, wie jetzt auch offiziell bescheinigt wurde.

Stolz haben Theaterleiter René Ueberle und sein Mitarbeiter Uwe Apel den Kinoprogrammpreis des Medienboards Berlin Brandenburg neben den Tresen gehängt. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wurde Ende Juni vergeben. „Für 25 Prozent mehr Besucher und die bunte Mischung aus Arthouse-Kino, Programmkinoperlen, Klassikermatineen und kleinen Festivals“, wie die Jury schreibt. Den Preis erhielten in diesem Jahr 48 Kinos in Berlin und Brandenburg. Prämiert werden nicht höchste Besucherzahlen, sondern das gut gestaltete Programm.

Trotzdem freuen sich die Kinobetreiber über die gestiegenen Besucherzahlen in dem kleinen Kino mit 90 Plätzen. Im vorigen Jahr kamen immerhin 20 000 Zuschauer. „Das ist unserer Digitalisierung vor zwei Jahren geschuldet. In 80 Prozent der Fälle können wir die Filme zeigen, die wir den Zuschauern zeigen wollen“, erläutert Theaterleiter Ueberle. Er sieht das „Casablanca“ als Programm- und Nachspielkino, neue Filme kommen hier in der Regel drei Wochen nach dem Deutschlandstart zur Aufführung. „Unsere Besucher wissen das und warten meist darauf“, sagt René Ueberle.

Oft ist das kleine Haus sogar komplett ausverkauft. So 2013 bei „Sushi in Suhl“ und im vorigen Jahr bei „Union fürs Leben“. Der lief damals täglich, im Stadion an der Alten Försterei wurde auf das Kino hingewiesen. „Ganze fünf Tage waren bei uns keine Karten mehr zu bekommen“, freut sich Uwe Apel noch heute.

Das „Casablanca“ war bereits 1914 als Kino eröffnet worden, nach dem Krieg war es Jahrzehnte Lager des Fernsehkostümfundus. Erst 1994 öffnete es wieder als Kino. Babelsberger Kulissenmaler sorgten für die passenden Wandbilder aus dem legendären Film „Casablanca“ von 1942. Der Streifen mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman steht auch heute noch mindestens einmal im Jahr auf dem Spielplan.

Für die Zukunft hat Theaterleiter Ueberle schon mehrere neue Ideen. „Unter anderem plane ich ein Gaumenkino, bei dem zum Film bei uns vor Ort ein passendes Menü gekocht wird“, sagt er. Keine Idee, sondern bereits Realität, ist eine Reihe mit 21 Defa-Filmen. Noch bis Ende November flimmern immer montags und sonntags klassische Streifen wie „Nackt unter Wölfen“, „Karbid und Sauerampfer“, „Spur der Steine“ oder „Sieben Sommersprossen“ über die Leinwand. RD

Das Kino „Casablanca“ ist in der Friedenstraße 12/13. Das Programm gibt es unter www.casablanca-berlin.de.

Uwe Apel (links) und René Ueberle freuen sich über den Kinoprogrammpreis 2015. Das Kino "Casablanca" macht seinem Namen mit den Wandmalereien aus dem gleichnamigen Film alle Ehre. | Foto: Ralf Drescher
Hinter der Fassade versteckt sich ein kleines Kino mit 90 Plätzen. | Foto: Ralf Drescher
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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