Jetzt füreinander da sein
Förderverein Obersee & Orankesee koordiniert in der Corona-Krise nachbarschaftliche Hilfe

Ältere und kranke Menschen aus dem Alt-Hohenschönhausener Kiez können sich beim Förderverein melden, wenn sie beispielsweise für den Einkauf Hilfe benötigen. | Foto: Berit Müller
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Was mit dem Engagement für zwei Seen und den Park drum herum begann, hat sich über die Jahre zum Nachbarschaftsprojekt gemausert, das viele nicht mehr missen möchten. So ist der Förderverein Obersee & Orankesee (FOO) auch in der Corona-Krise für Leute aus dem Kiez da, die Hilfe benötigen.

Gleich in den ersten Tagen der Corona-Krise hätten etliche Vereinsmitglieder angeklingelt und ihre Dienste angeboten, erzählt Nikola John vom FOO-Vorstand. „Jetzt zahlt sich aus, dass sich durch unseren Verein schon viele Leute kennengelernt haben.“ So falle es leichter, auf andere zuzugehen, Unterstützung anzubieten oder auch darum zu bitten. Dabei gehe es nicht bloß darum, für ältere Nachbarn einzukaufen oder ihre Hunde Gassi zu führen. Auch mit bestimmten Informationen könne man viel füreinander tun. „Wir haben Mitglieder, die in den unterschiedlichsten Berufen arbeiten, etwa beim Arbeitsamt, in der Kulturbranche, in der Verwaltung. Sie können mit ihrer Expertise drängende Fragen beantworten.“

Seenfest noch ungewiss

Seit 14 Jahren engagiert sich der Förderverein Obersee & Orankesee im Alt-Hohenschönhausener Kiez für Natur, Kultur und Nachbarschaft. Zunächst hatte die Interessengemeinschaft nur eine Handvoll Mitglieder, inzwischen sind es um die 250 – darunter Junge wie Alte, Familien wie Singles, Sportfans wie Hobbymusiker. Sie treffen sich zu Arbeitseinsätzen im Park, singen im OrankeChor, spielen Fußball oder treiben Fitness. Andere stellen Angebote für Kinder auf die Beine oder organisieren das jährliche Seenfest im Strandbad Orankesee.

Dem FOO ist das Projekt „Hörenschönhausen“ zu verdanken – ein Audiorundgang mit Infos über Attraktionen im Zwei-Seen-Park – und auch die Bücherbox im Rosengarten am Obersee hat er eingerichtet. Die von ihm ins Leben gerufene Gesprächsreihe in den Orankesee-Terrassen erfreute sich vor den Corona-Einschränkungen wachsender Beliebtheit. Jetzt musste der Förderverein freilich alle angesetzten Veranstaltungen und festen Termine absagen – so auch den Frühjahrsputz, die Chorproben, die Sportangebote. Und obwohl es erst für Anfang September geplant ist: Ob das Seenfest in diesem Jahr überhaupt stattfindet, kann derzeit niemand sagen. Die beliebte Strandparty kostet jede Menge Aufwand, die Vorbereitungen müssten eigentlich in Kürze beginnen. „Wenn es wieder möglich ist, werden wir auf jeden Fall ein Fest feiern – egal, in welcher Form“, versichert Nikola John.

Für alle, die die Situation allein überfordert

Zunächst gehe es aber vor allem darum, die Corona-Krise gesund und mit gegenseitiger Fürsorge zu überstehen. Der Förderverein will sein Angebot daher nicht nur auf die eigenen Mitglieder beschränken. Wer in Alt-Hohenschönhausen lebt und Hilfe oder Informationen braucht, könne sich gern melden. „Wir bieten älteren, kranken und möglicherweise verunsicherten Menschen an, sich telefonisch oder per E-Mail an uns zu wenden, wenn Einkäufe erledigt werden müssen oder ein Arztbesuch ansteht.“ Das gilt auch für alle, die Fragen oder Sorgen im Zusammenhang mit der Corona-Krise haben.
In Kontakt kommt man per E-Mail an foo@obersee-orankesee.de oder unter 29 44 94 41. Mehr Informationen gibt's online unter www.obersee-orankesee.de

Ältere und kranke Menschen aus dem Alt-Hohenschönhausener Kiez können sich beim Förderverein melden, wenn sie beispielsweise für den Einkauf Hilfe benötigen. | Foto: Berit Müller
Nikola John vom Vorstand des Fördervereins Obersee & Orankesee - die Interessengemeinschaft bietet in der Corona-Krise nachbarschaftliche Hilfe an. | Foto: Berit Müller
Autor:

Berit Müller aus Lichtenberg

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