Eigentümer will Nahversorgung sichern
Teile des Park Centers Treptow sollen für geplante Neubauten abgerissen werden

Auf dem Grundstück des Park Centers Treptow sind umfassende Umstrukturierungen geplant. Die Nahversorgung für den Kiez soll aber auch in Zukunft gesichert werden. | Foto: Philipp Hartmann
5Bilder
  • Auf dem Grundstück des Park Centers Treptow sind umfassende Umstrukturierungen geplant. Die Nahversorgung für den Kiez soll aber auch in Zukunft gesichert werden.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Das Park Center Treptow hat seine besten Zeiten hinter sich. Einige Läden stehen leer. Ein großer Schlag war zudem die Schließung des Real-Markts im Erdgeschoss Mitte 2022. Die neuen Eigentümer, die das Shoppingcenter 2021 übernommen haben, verfolgen jedoch große Pläne für den Standort.

Wie das Bezirksamt auf Anfrage mitteilt, ist Anfang November ein positiver Bauvorbescheid für den Abriss von drei Gebäuden (Parkgarage, Büro, Einkaufszentrum) sowie den Neubau von acht Gebäuden auf dem Grundstück erteilt worden. Mögliche Nutzungen seien Geschäfte, Büros und Verwaltung, Wohnen, Fitnessstudio und Einzelhandel. Das beantragte Bauvorhaben beinhalte demnach Einzelhandel im Erd- und im ersten Obergeschoss mit einer Verkaufsfläche von bis zu 8500 Quadratmetern, aufgeteilt in groß- und kleinflächiges Gewerbe. Dadurch komme es zu einer Reduzierung der Einzelhandelsflächen von bisher rund 20 300 Quadratmetern um mehr als die Hälfte. Sowohl ein Supermarkt als auch ein Drogeriemarkt seien Teil der Planung. „Die Sicherung der Nahversorgung – vorzugsweise durch einen Vollsortimenter – sowie weiterer Einzelhandelsangebote und gewerbliche Nutzungen (Büro, Dienstleistung u.a.) sind wesentliche Forderungen des Bezirks, die durch das Konzept aufgegriffen worden sind“, erklärt das Bezirksamt.

Im Park Center Treptow herrscht, wie hier im ersten Obergeschoss, viel Leerstand. | Foto:  Philipp Hartmann
  • Im Park Center Treptow herrscht, wie hier im ersten Obergeschoss, viel Leerstand.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Im Vorfeld des erteilten Bauvorbescheids habe das Bezirksamt auf die notwendige Beteiligung der Anwohner, ein Verkehrskonzept insbesondere für den anfallenden Lieferverkehr sowie Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen hingewiesen. „Wann und ob aus dem Bauvorbescheid eine Baugenehmigungsplanung entwickelt wird, entscheidet der Grundstückseigentümer. Hier im Amt ist keine Zeitplanung bekannt“, heißt es in der Stellungnahme.

Dort, wo früher eine McDonald's-Filiale war, ist heute nichts mehr. | Foto: Philipp Hartmann
  • Dort, wo früher eine McDonald's-Filiale war, ist heute nichts mehr.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Die Berliner Woche hakte deshalb bei Toni Pérez-Morell nach. Er verantwortet das Centermanagement für die Kintyre Management GmbH. Kintyre ist ein Immobilieninvestor und Vermögensverwalter mit Sitz in Frankfurt am Main, der das Park Center 2021 gemeinsam mit dem Investmentmanager Angelo Gordon gekauft hat. Ob aus dem positiv beschiedenen Bauvorbescheid ein Bauantrag entstehe, sei nicht zwingend gesagt, so Pérez-Morell. „Jedenfalls gibt es eine Orientierung, was am Standort genehmigungsfähig ist.“ Es gebe noch keinen Bauantrag, weil „durch den widerrechtlichen Auszug von Real“ der Ankermieter des Centers verloren gegangen sei. „Wir haben bereits alle Hebel in Gang gesetzt und kämpfen für die Nahversorgung im Kiez, aber die aktuelle Situation macht es äußerst schwierig. Real ist weiterhin Mieter und im Besitz der Flächen, sodass uns momentan die Hände gebunden sind“, erläutert er. Zum Rechtstreit mit Real könne er wegen des laufenden Verfahrens keine weiteren Angaben machen. Auch würden weitere Informationen zum Zeitplan deshalb noch nicht vorliegen.

Das Park Center Treptow ist von viel Leerstand geprägt.  | Foto: Philipp Hartmann
  • Das Park Center Treptow ist von viel Leerstand geprägt.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

„Wir werden trotzdem einen Weg finden, das Quartier zu entwickeln“, so Toni Pérez-Morell. Für die Wiederbelebung des Standorts sei es unerlässlich, diesen nachhaltig und zukunftsfähig neu aufzustellen, dabei besser in den Kiez zu integrieren und wieder zum Treff- und Mittelpunkt der Menschen zu machen. Um das zu erreichen, soll das Shoppingcenter mit bereits heute vorhandener Wohn- und Büronutzung seiner Auskunft nach in ein „echtes Stadtquartier“ überführt und die Gebäudestruktur zu den umliegenden Kiezen hin geöffnet werden. „Unsere Priorität ist es, die Nahversorgungskompetenz/SB-Warenhauskompetenz wiederherzustellen.“

Zahlreiche Läden im Park Center Treptow, so wie hier links und rechts von Apollo-Optik im Erdgeschoss, stehen leer. | Foto: Philipp Hartmann
  • Zahlreiche Läden im Park Center Treptow, so wie hier links und rechts von Apollo-Optik im Erdgeschoss, stehen leer.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Nachhaltigkeit und ein gesundes Mikroklima seien den Eigentümern sehr wichtig. Daher sollen nicht unerhebliche Flächenanteile entsiegelt und die Dachbegrünung deutlich erhöht werden. Die Gebäude Beermannstraße, Elsenstraße und Am Treptower Park mit Wohnungen, Büros und Einzelhandel sollen dem Centermanagement zufolge weitestgehend erhalten bleiben und instandgesetzt werden. Es sollen zusätzliche Wohnungen und nachhaltige Büroflächen entstehen. Zudem soll die Anzahl der Stellplätze reduziert werden. Aktuell stünden mehr als 75 Prozent der Parkplätze dauerhaft leer. An dieser Stelle werde daher ein Abriss stattfinden. „Es wird aber weiterhin Kurzzeitparkplätze und Dauerstellplätze für Mieter, Mitarbeiter, Nachbarn und Besucher geben“, schreibt Pérez-Morell.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 237× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.