Kurze Wege für den Klimaschutz
Ein Kiezprojekt stellt sich vor und zieht Halbzeitbilanz

Mit dem Projekt „Transition Kiez“ hat sich die KungerKiezInitiative e.V. das Ziel gesetzt, den Kiez Alt-Treptow umweltfreundlicher zu gestalten. Durch die Unterstützung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit war es möglich, das Projekt vor einem Jahr mit verschiedensten Teilprojekten zu starten. So sollte der Kiez essbarer, lernender, müllfreier und solidarischer werden. Nun kann eine Halbzeitbilanz gezogen werden.

Das Teilprojekt „essbarer Kiez“ möchte Hinterhöfe attraktiver, erlebnisreicher und auch essbarer gestalten. Dabei sollen sich nach dem Bau von Hochbeeten vor allem Nachbar*innen bzw. Anwohner*innen gemeinsam um die Pflege kümmern. Schnell fanden sich Hausgemeinschaften, die großes Interesse am gemeinsamen Gärtnern haben. Das nachbarschaftliche Handeln und der Erhalt der natürlichen Vielfalt ist dabei für viele der Hintergrund ihres Engagements.
Die KungerKiezInitiative e.V. hatte nun die Aufgabe, die Abstimmung mit Hausverwaltungen, Mietern, Eigentümern und dem Grünflächenamt zu übernehmen und den Bau der Hochbeete voranzutreiben. So wurden bereits Ende des Jahres 2019 erste Hochbeete in der Elsenstraße gebaut. Die erste Corona-Lockdown-Phase verstärkte den Trend des sich auf den Nahbereich konzentrierenden Kiezes.
Erstmalig konnten im Rahmen der Initiative auch Hochbeete im öffentlichen Raum gebaut werden. Mit einem Pilotprojekt mit dem Grünflächenamt Berlin-Treptow, der Kinderstube Abeona und der KungerKiezInitiative e.V. wurden auf einer immer wieder zum Parken zweckentfremdeten Fläche verschiedene Hochbeete gebaut. Diese Fläche befindet sich auf einem stark frequentierten ehemaligen Mauerstreifen. Die Akzeptanz und die Resonanz für dieses Projekt sind durchweg positiv. Weitere Flächen im öffentlichen Raum sind mittlerweile hinzugekommen.

Den Kiez lernender zu gestalten, hat, bedingt durch die Abstandsregeln, für besondere Herausforderungen gesorgt. Ambitioniert gestartet ist ein Bürgerforum. Mit wechselnden Themen wollte man die Alltagsprobleme, die klimaschonendem Verhalten häufig im Wege stehen, angehen. Themen waren unter anderem, das Auto zu teilen oder Lebensmittelkreisläufe aufzeigen und klein halten. Die Beschäftigung mit Mobilität und sozialer Gerechtigkeit führte zur Einrichtung temporärer Spielstraßen. Durch die Lockdown-Phasen war beim Forum leider wenig Kontinuität möglich. Einige interessierte Nutzergruppen haben sich online gefunden, um zum Beispiel ihr Auto zu teilen, oder in Online Workshops Müllreduzierungsmaßnahmen (Zero-Waste) zu erarbeiten.

Das Thema Solidarität wollte die KungerKiezInitiative e.V. mit einer Gemeinschaftswerkstatt und gemeinsamen Repair-Cafés angehen. Nach dem Suchen einer geeigneten Örtlichkeit hat sich ein ausrangierter DDR-Bauwagen als Glücksgriff erwiesen. Diesen platzierten wir auf einer präsenten Stelle im Stadtteil, was der Werkstatt einen Benutzer-Boom beschert hat: dem Parkplatz des Edeka-Markts. In der Werkstatt werden Haushaltselektrogeräte, Fahrräder oder Kleidungsstücke repariert.

Die größte Herausforderung im Projekt ist es, den Kiez müllfreier zu gestalten. Die Idee, ein Mehrwegpfandsystem für Essen „to go“ in Alt-Treptow einzurichten, musste bislang immer wieder verschoben werden. Die Hygiene- und Abstandsbeschränkungen ließen noch keine gemeinsame Linie zu. Umgesetzt wurden aber viele Müllsammelaktionen, Taschenaschenbecher wurden verteilt, Kleidertauschaktionen und Sperrmüllflohmärkte fanden statt, um nur einiges zu nennen.

Es ist noch viel zu tun. Einiges ist zum Selbstläufer geworden, anderes Bedarf Unterstützung und wiederum anderes Langmut. Die KungerKiezInitiative e.V. ist sich aber sicher, alle Teilprojekte zusammen schaffen einen organisch lebendigen und lebenswerten Stadtteil. Helfende Hände, Sachspenden oder Interessierte finden unter www.kungerkiez.de alle weiteren benötigten Informationen.

Autor:

KungerKiezInitiative e.V. aus Alt-Treptow

Kiefholzstraße 20, 12435 Berlin
kontakt@kungerkiez.de
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