Fahrradautobahn soll kommen
"Ost-West-Radroute" durch sechs Bezirke

Ab durch die Mitte: Die längste Radschnellverbindung Berlins nimmt planerische Gestalt an. Der Senat hat die „Ost-West-Route“ für machbar erklärt. Die Trasse ist geplant durch sechs Bezirke, darunter Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg. Vor 2030 kommt sie aber nicht.

Die Schnellradpiste führt von Hönow durch Berlins historische Mitte bis nach Spandau. Auf 38,3 Kilometern fahren Radfahrer so künftig durch sechs Bezirke: Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und Spandau. Geplant ist die „Ost-West-Route“ schon länger. Jetzt hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz die Prüfung der Machbarkeit für die insgesamt zehn Trassenkorridore abgeschlossen. „Im Ergebnis sind fast alle untersuchten Radschnellverbindungen rechtlich und verkehrstechnisch machbar und weisen einen positiven Kosten-Nutzen-Faktor auf“, heißt es.

Ziel der Radschnellverbindungen sei, ein „höchst attraktives Angebot für Radfahrer“ zu schaffen. „Der Radverkehr soll hier bequem, sicher und zügig vorankommen können, um so selbst auf längeren Strecken eine echte Alternative zum Auto zu bilden“, sagt Meike Niedbal, Staatssekretärin für Mobilität. Rund zweieinhalb Stunden braucht ein Radfahrer bei mittlerem Tempo für die gesamte Strecke. Die Planer rechnen damit, dass etwa 6700 Berliner den Radweg täglich nutzen werden, also vom Auto aufs Rad umsteigen und so rund 1000 Tonnen CO₂ pro Jahr einsparen. Startpunkt des Radschnellwegs ist am U-Bahnhof Hönow. Mehr als drei Viertel der Strecke laufen an Hauptverkehrsstraßen entlang, knapp acht Kilometer werden als Fahrradstraßen angelegt. Vielerorts müssen dafür Parkplätze weichen. Etwa auf der Straße des 17. Juni und auf der Heerstraße. Oder die Fahrspuren werden verringert. 

Der Trassenkorridor der West-Route beginnt in Spandau und führt über den Theodor-Heuss-Platz, Kaiserdamm, Bismarckstraße, Ernst-Reuter-Platz und Straße des 17. Juni bis zum S-Bahnhof Tiergarten. Die "Ost-Route" wiederum soll Marzahn und Lichtenberg mit Mitte verbinden und verläuft unter anderem über die Karl-Marx-Allee, am Alexanderplatz und Brandenburger Tor vorbei. Die sogenannte Y-Trasse tangiert Friedrichshain-Kreuzberg. Dort verläuft sie über die Hasenheide bis zum Südstern sowie bis zum Görlitzer Park. Der Senat will die Planungsunterlagen für die West-Route ab 2023 und für die Ost-Route ab 2024 für das nötige Planfeststellungsverfahren einreichen. Frühestens 2030, also in knapp acht Jahren, soll die 58 Millionen Euro teure „Klimaautobahn“ fertig sein.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 264× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 93× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.