Eine vielseitige Künstlerin
Diana Achtzig malt Tiere und Erotik, produziert Videos und einen Podcast
In einer ruhigen Wohnstraße, nur durch ein Wäldchen von der vielbefahrenen B1 entfernt, deutet zunächst nichts auf eine Galerie hin. An einem Gartentor aber in der Weißenhöher Straße 14 fällt ein Holzschild ins Auge. Es macht auf die „Kunstgalerie Berlin Achtzig“ von Diana Achtzig aufmerksam.
Im Sommer dieses Jahres hat die gebürtige Köpenickerin zum Tag der offenen Ateliers Werkstätten und Galerien im Vorgarten ihres Hauses ihre Galerie eröffnet. Hier gibt sie auch anderen Künstlern die Möglichkeit, sich mit ihren Werken zu präsentieren. Das Engagement ist ihr eine Herzenssache. Sie produziert einen Podcast über Kunst und dreht Videos über Kunstmarketing, in denen sie Künstlern Tipps gibt. „Wenn sie kein Marketing für Kunst machen, verkaufen sie kein einziges Bild“, erklärt die erfahrene Künstlerin. Genau das aber wollen diese oft nicht wahrhaben, hat sie beobachtet. Viele würden denken, ihre Kunst spreche für sich. Das sei ein Irrtum. Junge Künstler sollten sich einen Mentor suchen, der ihnen das Kunstmarketing beibringt.
Sie selbst gründete ihre erste Kunstgalerie 1990 in Amsterdam. Zwei Jahre später verkaufte sie dort ein drei-mal-fünf-Meter großes Bild für satte 18 000 Euro. Bis heute ihr teuerstes je verkauftes Werk, obwohl sie damals noch völlig unbekannt war. „Mein halbes Studium habe ich mir davon finanziert“, blickt sie zurück. Von 1993 bis 1999 studierte sie an der Universität der Künste in Berlin Bühnenkostüm und Bühnenbild und setzte nach dem Diplomabschluss ihr Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig fort. Währenddessen führte sie ihre Galerie weiter, zog dann aber 2009 von Amsterdam in die Brunnenstraße in Mitte und 2015 weiter in die Hagenauer Straße nach Prenzlauer Berg, um schließlich 2017 in Biesdorf sesshaft zu werden.
Ausstellungen hatte sie bisher in privaten Kunstgalerien, öffentlichen Institutionen und auf Kunstmessen weltweit, unter anderem in New York, Texas, Rom, Mailand, Salzburg und Hamburg. In knapp 50 weltweiten Kunstsammlungen sei sie vertreten, sagt Diana Achtzig. Sie verwendet Aquarell- und Ölfarben, malt meist auf Papier in A2-Format sowie mittelgroßen Leinwänden. Wichtig sei ihr dabei der Nachhaltigkeitsaspekt. So nutzt sie vor allem recycelte Materialien, auch bei ihren Bildhauerarbeiten, und verwendet zum Auswaschen der Pinsel keinen giftigen Pinselverdünner, sondern Speiseöl.
Spezialisiert hat sich Diana Achtzig von Anfang an auf Tierporträts und erotische Darstellungen. Sie malt aber auch abstrakte Welten und Galaxien. Als erstes malte sie die Perserkatzen ihrer Eltern. Ihr Großvater hatte außerdem einen Bauernhof, auf dem sie Hühner, Gänse und Hunde porträtierte. Später haben Kunden Diana Achtzig beauftragt, ihre Haustiere zu malen. Das Kurioseste sei einmal ein Krokodil gewesen, erinnert sich die Künstlerin. Missionare, die ein Krokodil auf einer Ranch in Afrika mit der Flasche aufzogen, hätten sich das gewünscht, erzählt sie. Sie selbst male aber am liebsten Hunde, Katzen und den „Leopardenhasen“, eine Eigenkreation. Als Vorlagen für die Tierporträts nutzt Diana Achtzig oft Fotos. Dafür ist sie auch selbst beispielsweise im Tierpark mit der Kamera unterwegs. In ihren Werken setzt sie sich unter anderem mit Themen wie Artensterben, der Beziehung zwischen Mensch und Tier, Beziehungsformen zwischen Menschen und der Verbindung zum eigenen Körper auseinander.
Wer das künstlerische Schaffen von Diana Achtzig kennenlernen möchte, sollte sich ihre Einzelausstellung „Erotik-Ölmalerei“ anschauen. Sie ist noch bis 2. Dezember in ihrer Galerie in der Weißenhöher Straße 14 zu sehen (Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr, Sa 12-18 Uhr). Zudem läuft seit dem 15. Oktober und noch bis zum 2. Januar 2023 eine Doppelausstellung unter dem Titel „Eyecatcher – Flug in die Farbgalaxie“ zusammen mit der Berliner Malerin Manuela Weger im Stadtteilzentrum Biesdorf, Alt-Biesdorf 15 (geöffnet Mo bis Fr 10-17 Uhr).
Kontakt zu Diana Achtzig unter Telefon 0178/448 29 97 oder per E-Mail an diana.achtzig@gmail.com und im Internet auf www.dianaachtzig.de.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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