Frauen an die Macht
Ein Kommentar zum Frauentag
Zum Internationalen Frauentag am 8. März schreibt unsere sozialpolitische Sprecherin Dr. Ann-Kathrin Biewener einen Kommentar zur Politik und Gesellschaft im 21. Jahrhundert und dem Stand der Gleichberechtigung.
Liebe Frauen, herzlichen Glückwunsch zum diesjährigen Frauentag. Wir haben ihn uns ehrlich verdient. Denn viele Frauen leisten unbezahlte Care-Arbeit ¬– jeden Tag. Sie pflegen ihre Angehörigen oder ziehen Kinder groß. Frauen gehen für 21% weniger Lohn arbeiten, denn das ist der derzeitige Lohnunterschied zwischen Männer und Frauen in Deutschland. 28,4% der Führungspositionen in den größten deutschen Unternehmen sind weiblich – nicht unbedingt viel. Mental Load, also ungerechte Arbeitsteilung in den Familien mit der entsprechenden Überlastung, betrifft fast ausschließlich Frauen.
Frauen leisten eine großartige Arbeit und haben in den letzten 150 Jahren mit Erfolg für ihre Rechte gekämpft. Man erinnert sich nur an die Einführung eines allgemeinen und gleichen Wahlrechts 1919. Vorher waren nur Männer die Privilegierten, die wählen durften. Bis in die 70er Jahre brauchten Frauen eine Genehmigung ihrer Ehemänner, um erwerbstätig sein zu dürfen. Auch das ist heute passé. Die Einführung der Strafbarkeit von Vergewaltigungen in der Ehe 1997 galt ebenfalls als wichtiger Schritt in der Emanzipation der Frau. Ebenso wie die Abschaffung der Strafbarkeit bei Abtreibungen.
Wir haben viel erreicht und dürfen doch nicht nachlässig werden. In unserer Gesellschaft braucht es ein generelles Umdenken zum Thema wahre Gleichberechtigung. Insbesondere der Equal Pay Day, der auf die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen hinweist, zeigt jedes Jahr wieder, dass hier noch ein langer Weg uns bevor steht.
Wenn wir auf unseren schönen Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf schauen, dann können wir mit Stolz sagen, dass wir mit Annegret Hansen als Bezirksvorsteherin eine starke Frau an der Spitze dieses Bezirkes haben. Auch ihre Stellvertreterin sowie Schriftführerin ist weiblich. Hinzu kommen sechs männliche Beisitzer. Bei den Bezirksverordneten haben wir 20 Frauen und 35 Männer. Die hohe Anzahl von Frauen in der Bezirksverordnetenversammlung kommt hauptsächlich wegen der paritätischen Besetzung der Wahllisten bei SPD, Grüne und Linke zu Stande. Das Bezirksamt ist hingegen nur mit einer Frau vertreten. Bezirksstadträtin Heike Schmitt-Schmelz ist allein unter männlichen Kollegen. Die Ausschussvorsitzenden sind hingegen nahezu paritätisch besetzt.
Wir als SPD-Fraktion setzen uns dafür ein, dass in der Politik die Gesamtgesellschaft abgebildet wird. Daher sind wird ständig an der Stärkung von Frauen bemüht. Denn Politik hat eine Vorbildfunktion. Warum sollte sich die Gesellschaft verändern, wenn noch nicht einmal Politik dazu in der Lage ist? Daher kämpfen wir als SPD geschlossen, egal ob Mann oder Frau, für eine Gleichberechtigung in Politik und Gesellschaft. Gemeinsam gehen wir zum 8. März auf die Straße und erinnern daran, dass für eine wahre Gleichberechtigung noch einiges getan werden muss.
Und wir sagen Danke an jede einzelne Frau- denn wir haben es uns verdient!
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