Parteien und Anwohner gemeinsam für Stadtgrün
Sechs Straßenbäume für Wilmersdorf

Abb. 1 - Wilhelmsaue 15
6Bilder

>Ergänzung (Textende): Pressemitteilung des BA - Meldeschluß ist der 30. Januar!

Sehr geehrte Damen und Herren der Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung von Charlottenburg-Wilmersdorf,

mit Freude haben wir – Anwohnerinnen und Anwohner der Wilhelmsaue und nächsten Umgebung, die wir uns hier seit Jahren aktiv um unsere Umwelt kümmern – Ihren jeweiligen Wahlprogrammen entnommen, dass Ihnen Straßenbäume sehr am Herzen liegen. Fast durchgehend haben Sie uns Wählerinnen und Wählern ausdrücklich versprochen, sich für sie einzusetzen, insbesondere auch durch Nachpflanzung gefällter Bäume. Nur zu gern greifen wir Ihre Versprechen auf und verbinden damit jeweils einen Vorschlag für einen Pflanzstandort (zu Ihrer Orientierung haben wir Fotos beigefügt):

Sehr geehrte Bezirksverordnete der SPD,

in Ihrem Landeswahlprogramm haben Sie „Neue Straßenbäume für Berlin“ (S. 26) gefordert. Da trifft es sich gut, dass Sie sich das auch, gemeinsam mit Ihrem Zählgemeinschaftspartner Bündnis 90/Die Grünen, in Ihrer Vereinbarung vorgenommen haben: „Gefällte Straßenbäume werden wir auf Basis eines Pflanzkonzeptes ersetzen, das die neuen Bedarfe des Klimawandels erfüllt (mehr Schatten und hohe Verdunstung).“ (S. 13)
Da es mit einem Pflanzkonzept bekanntlich seine Zeit dauern kann, andererseits vor dem Haus Wilhelmsaue 111a (Abb. 2) die Baumscheibe (Baum 28) angesichts des Klimawandels schon viel zu lange auf eine Nachpflanzung wartet, schlagen wir Ihnen vor, vonseiten Ihrer Fraktion, Ihrer Parteigliederung oder Ihrer Mitglieder dort umgehend mittels einer Baumspende für Abhilfe zu sorgen.

Sehr geehrte Bezirksverordnete der CDU,

Sie stellen in Ihrem Bezirkswahlprogramm auf S. 27 fest: „In den letzten Jahren übersteigt die Zahl der Fällungen die Zahl der Neupflanzungen. Bereits jetzt sind starke Lücken zu erkennen“ und fordern deshalb zu recht: „Deshalb sind zügig Nachpflanzungen vorzunehmen.“
Sicherlich würde Ihr Verlangen nach zügigem Handeln noch dadurch erheblich Nachdruck verliehen werden, wenn Sie – Ihre Fraktion, Ihre Parteigliederung oder Ihre Mitglieder – im Sinne eines Vorbildes recht bald als Ersatz für den Stumpf des Baumes 107 vor Wilhelmsaue 15 (Abb. 1) einen Baum spenden würden.

Sehr geehrte Bezirksverordnete der FDP,

Sie äußern sich auf S. 13 Ihres Bezirkswahlprogramms ausführlich zum Problem: „Durch fehlende Nachpflanzungen sind im Bezirk in den letzten Jahren rot-rot-grüner Regierung hunderte Bäume verloren gegangen. Diese Entwicklung muss sofort gestoppt werden. Als Freie Demokraten wollen wir deshalb ein Neupflanzungsprogramm für Straßenbäume und in den nächsten 5 Jahren 1500 Bäume entlang der Straßen des Bezirks pflanzen.
Da die Aufstellung, Beratung und Beschließung eines solchen Neupflanzungsprogramms eine zeitaufwendige Angelegenheit sein wird, Sie aber ganz zutreffend ein sofortiges Handeln fordern, schlagen wir Ihnen vor, für den Baum 7, einen Echten Rotdorn (Abb. 3), in der Mehlitzstraße (Seite von Wilhelmsaue 12a), der demnächst gefällt werden soll, als sofortigen Ersatz einen Baum zu spenden.

Sehr geehrte Bezirksverordnete der Partei Die Linke,

auch Sie vertreten einen klaren Standpunkt in Ihrem Bezirkswahlprogramm  (S. 27): „Wir setzen uns dafür ein, dass alle gefällten Bäume im Bezirk zügig nachgepflanzt werden.
Aus Ihrer politischen Arbeit im Bezirk ist Ihnen bekannt, dass dann etwas am ehesten zügig vonstatten geht, wenn man es selbst in die Hand nimmt. Als Einsatzfeld schlagen wir Ihnen eine Baumspende für die leere Baumscheibe (Baum 27) vor Wilhelmsaue 111 (Abb.4) vor.

Sehr geehrte Bezirksverordnete der AfD,

in Ihrem Landeswahlprogramm heißt es auf S. 146 kurz und bündig: „Parks und Grünflächen müssen instand gehalten werden.
Wir gehen davon aus, dass dies auch die Straßenbäume mit einschließt. Deshalb schlagen wir Ihnen die Instandhaltung von Grün mittels der Spende eines Baumes für die schon lange leere Baumscheibe des ehemaligen Baumes 4 vor Gerdauer Straße 4 (Abb. 5) vor.

Sehr geehrte Bezirksverordnete von Bündnis 90/Die Grünen,

wir wenden uns zuletzt an Sie, obwohl Sie die größte Fraktion bilden, weil wir einen besonderen Vorschlag für Sie haben. Auch Sie setzen sich in Ihrem Bezirkswahlprogramm dezidiert für Straßenbäume ein: „Den Verlust an Straßenbäumen wollen wir überall stoppen und wieder mehr nachpflanzen.“ (S. 17) und „Abgängige Straßenbäume sind zeitnah zu ersetzen.“ (S. 24).
Wir liegen bestimmt nicht falsch, wenn wir aus Ihrem bekannten Eintreten für die Umwelt und angesichts der „neuen Bedarfe des Klimawandels (mehr Schatten und hohe Verdunstung)“ (Ihre Zählgemeinschaftsvereinbarung) vermuten, dass Ihnen daher auch die Schließung von Lücken wichtig ist. Solch eine Lücke  – nämlich einen unverhältnismäßig großen Abstand – gibt es zwischen den Bäumen 53 und 54 vor Fechnerstaße 10 (Abb. 6). Wir schlagen Ihnen dort eine Neupflanzung vor, finanziert durch eine Baumspende aus Ihrer Fraktionskasse oder durch Ihre Parteigliederung oder Ihre Mitglieder. Die notwendigen straßenbaulichen Vorbereitungen für einen Baum 53a durchzuführen, dürfte für Sie nicht allzu schwierig sein, da eines Ihrer Mitglieder die zuständige Abteilung des Bezirksamtes leitet.

Sehr geehrte Bezirksverordnete, sehr geehrte Fraktionen,
auf dieser Seite Ihres Bezirksamts finden Sie die notwendigen Informationen für Ihre Baumspende. Da Sie um Baumspenden für ganz bestimmte Standorte gebeten werden, möchten wir Sie auf diesen Punkt hinweisen:

„Nur bei einer kompletten Spende von 1.000 € kann – nach Absprache mit dem Fachbereich Grünflächen – ein Pflanzstandort vom Spender bestimmt werden.“

Da Sie in Ihren Publikationen verschiedentlich uns Bürgerinnen und Bürger zu Baumspenden aufrufen – da wäre es doch ganz gut, mit eigenem Beispiel voranzugehen. Wir Anwohner unterstützen auch gern wie bisher bei der Pflege.

Noch ein Letztes: Es wird Ihrem Streben nach Transparenz sicher entgegenkommen, wenn wir Sie bitten, Ihre Entscheidung für oder gegen die erbetene Spende im Kommentar unter diesem Offenen Brief zu veröffentlichen, damit wir Bürgerinnen und Bürger die Umsetzung Ihrer Wahlversprechen gut verfolgen können.

Mit freundlichen Grüßen
Thomas Rosenberg
Michael Roeder
für die namenlose Bürgerinitiative vom Mittelstreifen
kiez-wilmersdorf@gmx.de

Der zweite offene Brief an die Bezirksverordneten findet sich hier.

Ergänzung:
In einer Pressemitteilung vom 13.1.2022 heißt es:

Im Frühjahr 2022 wird das Grünflächenamt wieder Pflanzungen neuer Bäume im Bezirk durchführen. Wer einen Wunsch für eine Nachpflanzung hat, kann diesen gern mitteilen. Der vorgeschlagene Standort wird dann hinsichtlich seiner Eignung überprüft.
Meldeschluss für Bezirkspflanzungen im Frühjahr 2022 ist der 30. Januar 2022

Autor:

Michael Roeder aus Wilmersdorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 248× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.007× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 658× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.149× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.