Nachwuchs-Basketballer kommen nicht richtig in Tritt
"Unser Angriff gegen die Zonenverteidigung war heute nicht effektiv genug", analysierte ein nachdenklicher Jan Eichberger unmittelbar nach Spielschluss. "22 Ballverluste sind unter dem Strich einfach zu viele." Bis zur Halbzeit lagen die Berliner noch mit 30:24 vorn. Doch ein offensiv desolates drittes Viertel, in dem insgesamt nur sieben Punkte gelangen, brachte den Gast aus Sachsen-Anhalt auf die Siegerstraße. "Unsere Defensivleistung war okay - über 64 Punkte des Gegners kann man nicht meckern. Wir hätten es vorn einfach effektiver lösen müssen." Thabo Paul war mit 16 Zählern erfolgreichster Korbjäger bei den Gastgebern. Levent Yer erzielte zehn, Paul Giese immerhin noch neun Punkte.
Nach der 48:82-Pleite gegen Spitzenreiter ALBA und dem 65:68 in der Vorwoche gegen die Blue Giants TSV Neustadt war dies nun die dritte Niederlage in Folge. Zwar verteidigt die Spielgemeinschaft in der NBBL Nordost nach 13 von 16 Spieltagen nach wie vor Platz vier, der zum Einzug in die Play Offs um die Deutsche Meisterschaft berechtigt. Allerdings sind die Blue Giants aus Neustadt den Berlinern mittlerweile dichter auf die Fersen gerückt.
Doch woran liegt es, dass die Mannschaft in der gesamten Hinrunde nur zwei Partien verloren hat - und nun drei Spiele am Stück? Immerhin waren auch am Sonnabend mit Thabo Paul, Levent Yer, Dennis Teucher, Kevin Casper und Akim Jonah fünf Spieler aktiv, die auch für die 1. Herren der SG in der 1. Regionalliga auf Korbjagd gehen. Hinzu kommt Paul Giese, der ein Zweitspielrecht für die 1. Herren vom Tiergarten ISC in der 2. Regionalliga besitzt. Das bedeutet, dass diese Jungs an jedem Wochenende zwei Spiele absolvieren müssen und zudem noch mitunter weite Anreisen zu den Auswärtsspielen in den Beinen haben. Doch einen daraus resultierenden Kräfteverschleiß lässt Eichberger nicht gelten: "Das handhaben die anderen Klubs in der NBBL doch ganz genauso. Akteure auf diesem Niveau müssen alle am Sonnabend und Sonntag spielen." Aber natürlich weiß auch Eichberger, dass eine Saison lang ist und dass es immer wieder Spiele gibt und geben wird, in denen insbesondere junge Basketballer nicht immer in der Lage sind, das umzusetzen, was der Coach ihnen vorgibt. Und doch weicht Jan Eichberger kein Stück vom Saisonziel, dem Erreichen der Play Offs und damit zu den 16 besten Mannschaften Deutschland weit gehören zu wollen, kein Stück zurück: "Die Play Offs waren unser Ziel. Und dabei bleibt es. Wenn wir weiter an unserem Spiel und an verschiedenen Prozessen arbeiten, werden auch wieder die Ergebnisse kommen, die uns helfen, dieses Ziel zu erreichen."
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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