Brennen für die Kultur
Alte Feuerwache feiert 20. Geburtstag

Wünsche für die Feuerwache. Jugendliche aus dem Jugendclub.  | Foto: Stefan Krauss
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  • Wünsche für die Feuerwache. Jugendliche aus dem Jugendclub.
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Der Name deutet noch heute auf die ursprüngliche Nutzung hin. 1884 wurde das Gebäude in der damaligen Memeler Straße als ein Standort der Berliner Berufsfeuerwehr in Betrieb genommen. Diese Funktion hatte es bis 1956.

Lange vorbei, die Bezeichnung blieb. Seit 20 Jahren unter der Bezeichnung "Alte Feuerwache" in der inzwischen Marchlewskistraße 6. Nach längerem Umbau steht das Haus seit 1998 für eine der wichtigsten Kultureinrichtungen im Bezirk.

Der runde Geburtstag wird deshalb auch entsprechend gefeiert. Vom 6. bis 16. September gibt es eine Jubiläumswoche mit zahlreichen Veranstaltungen. Sie steht unter dem Motto: "Es brennt". Das ist ganz bewusst mehrdeutig aufzufassen. Zum einen als erneute Erinnerung an die Vergangenheit. Außerdem als Hinweis darauf, dass die Verantwortlichen und Akteure hier für die Kultur "brennen". Und dabei, zum dritten, häufig auch mit Brandherden konfrontiert werden. Sei es beim Kampf um genügend Mittel oder Auseinandersetzungen von außen. All das soll auch bei den Jubiläumsevents eine Rolle spielen.

Buntes Programm

Unter dem Dach der Feuerwache versammeln sich verschiedene Angebote und Einrichtungen. Die wichtigsten sind der Projektraum, die Studiobühne sowie der Jugendclub. Im Projektraum finden nahezu durchgängig Ausstellungen statt. Anlässlich des Geburtstags wird dort am 6. September um 19 Uhr die Schau "Spiegelungen" eröffnet. Die dort gezeigten Werke beschäftigen sich mit dem Spiegel als Metapher der Reflexion. Was auch gut als Rückblick auf zwei Jahrzehnte Kulturbetrieb passt. Die Spiegelungen bleiben bis 7. Oktober. Dazu gibt es auch ein Begleitprogramm.

Außerdem ist ab 10. September im Projektraum sowie im Foyer die neue Dauerausstellung zur Geschichte der Alten Feuerwache zu sehen. Sie beschäftigt sich auch mit den Veränderungen in der Umgebung rund um die Weberwiese in den vergangenen mehr als 130 Jahren. Die Vernissage beginnt um 17 Uhr.

In der Studiobühne gastieren regelmäßig vor allem Musiker aller Genres und für alle Altersgruppen. Einige Interpreten, die dort regelmäßig auftreten, spielen auch zum Geburtstag. Etwa das Operettenduo Alenka & Frank am 11.und 12., jeweils ab 14.30 oder "Milonga - Tango Argentino" am 16. September um 15 Uhr. Außerdem im Angebot: ein Musicalabend am 7. und 8. September, jeweils 20 Uhr, Kinderlieder mit mimicus am 13. September, 10 Uhr oder ein Tanzbattle am 15. September von 20 Uhr bis Mitternacht. Den Höhepunkt der Konzertevents und der gesamten Feierlichkeiten gibt es am 14. September mit einem sechsstündigen Open Air zwischen 16 und 22 Uhr. Vertreten sind Streetdance, Singer Songwriter, Hip Hop, Punk und noch einiges mehr. Zum Abschluss gibt es eine Feuerjonglage.

Wäre außerdem noch der Jugendclub. Er präsentiert sich am 10. September, vor allem ab 15 Uhr mit einer Fotoschau. Stefan Krauss hat Besucher der Einrichtung portraitiert und unter dem Motto "Jugendclub Feuerwache ist für mich..." nach ihren Wünschen und Gedanken befragt. Auch eine interaktive Fotobox sowie der Auftritt eines DJ's gehören zu diesem Programmpunkt.

Austausch der Generationen

Und schließlich geht es beim Jubiläum um eine aktuelle Bestandsaufnahme. Ende vergangenen Jahres wurde im Projektraum die Ausstellung "Kriegskinder" gezeigt. Die Video- und Medienkünstlerin Ina Rommel und Stefan Krauss haben Senioren über ihre Erlebnisse im und um das Jahr 1945 befragt und präsentieren die Antworten in Text und bewegten Bildern. Daraus entstand das Projekt "Speeddating" mit den damaligen Zeitzeugen und Jugendlichen aus Kriegs- und Krisengebieten. Es wird am 7. September ab 10 Uhr vorgestellt. Mit den jungen Flüchtlingen von heute veranstaltet die Feuerwache auch darüber hinaus verschiedene Workshops.

Wie kulturelle Angebote für Kinder in der Studiobühne erhalten werden können, ist Thema eines Werkstattgespräches mit Künstlern und Kita-Mitarbeitern am 10. September. "Kultur in nervösen Zeiten" lautet die Überschrift einer Veranstaltung des Arbeitskreises der Kommunalen Galerien Berlin am 12. September um 20 Uhr. Das zielt vor allem auf den Umgang mit dem Rechtspopulismus ab.

Das gesamte Programm und weitere Informationen finden sich unter www.alte-feuerwache-friedrichshain.de.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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