Feuilleton
Eine Betrachtung zur heutigen Literatur

Ein Kaleidoskop der lyrischen Vielfalt!

Ich möchte hier ein Museum der modernen Poesie erörtern , etwas über Poesie ansprechen und womit Lyrik sich verbessern könnte, über Jahre hinweg.

Beginnen möchte ich in der Zeit der Aufklärung, als man sich wehrte gegen seine selbstverschuldete Unmündigkeit. In Kants Augen sollte die Vernunft kritisiert werden. Die Kraft der Phantasie mag den Mensch beflügeln. Es gibt Lyrik oder Dichtkunst seit Beginn des Altertums, erst wurde gezeichnet und gesungen, dann irgendwann entstand aus Zeichnung und Laut die Lyrik...

Doch zu Beginn war sie unfrei? Alles entstand durch Laute und Musik, durch die Leier. Und nun ist sie eine Kraft, die viele Menschen befreit und die Stimme, die aus ihr spricht beflügelt. Lyrik kann man nicht einengen. Es gibt die Szene in der Club der toten Dichter, da die Seite mit der Errechnung des Versmaßes und der Werthaltigkeit des Gedichts, heraus gerissen wird.

Robin Williams will die Realisten außen vor lassen und beginnt bei der Romantik. Die Aufklärung führte zur Romantik und jedes Gedicht trägt den Wertgehalt Novalis, der Unendlichkeit. Sicher, die Romantik führte zu einem Größenwahn Hitlers und wird von Björn Höcke missbraucht, ist aber das Herz unseres Tuns als Dichter.

Nach dem 2. Weltkrieg sagte Adorno, es gäbe keine Lyrik nach Auschwitz.

Und doch begann mit der Postmoderne die Welt, wie wir sie kennen. Celan, Bachmann, die Gruppe 47, das waren Eckpfeiler der wieder lebenden Welt. Es begann die Antikriegslyrik und da entstand auch irgendwann Das Museum der modernen Poesie. Bleiben wir komplett im 20. Jahrhundert. Da fällt mit Trakl ein, Georg Heym, Kokoschka, Döblin, Kafka. Sie wurden durch den 1. Weltkrieg beeinflusst, doch was ist jetzt. Die Welt vereinte sich, der Dadaismus des Expressiven ist immer noch oft spürbar. Visuelle Poesie und künstliche Bäume, Sprechblasen, die Entwicklung der jetzigen Lyrik beginnt wirklich in den 60ern. Huchel, Jandl, Grass. Sie formten zum Teil Naturdichtung und magischen Realismus, auch Fried und Brecht blieben in Erinnerung, als sozialkritisch.

Ich möchte einen Zeitsprung von all den genannten Autoren zu der Jetztzeit machen. Meine poetische Jetztwelt beginnt 1999 mit Pech&Blende von Lutz Seiler. Da entdeckte ich nach all den gelesenen Autoren die Realität. Klanggedicht, Tabstopp, Zeilenumbrüche, es wurde alles vereint.

Es wurde die Unendlichkeit mit allen Mitteln umgesetzt. Da fallen mir Christian Lehnert, Silke Scheuermann, Ostermaier usw. ein, die jeder in eigener Manier Lyrik formten.

Es kam zu Kopfkino und Prosagedicht, zu Gedichtromanen.

Eichendorff und Novalis ähneln sich … Goethe und Schiller auch, aber ab den 90ern war weit mehr möglich...

Es gab eine rasante Entwicklung zu dem was sonst in Reim und Versmaß dargestellt wurde. Pathos blieb außen vor.

Ann Cotten griff das Sonett auf, jonglierte mit Fremdworten. Gräf machte Autoren.nfahren. Kling machte Power Point Lyrik.
Es gab hier bei den verschiedenen Verlagen eine Welt. Hanser brachte die großen Erzähler, Suhrkamp die Experimenteure... Es schien alles möglich. Verschiedene Länder verschiedene Formen. Japanische Haikus, Weltschmerz fiel fast weg und Drogenberauschtes Zeug der Beatniker.
Alles durfte gesagt werden. Heine, der früher von Griechenland schrieb und Hölderlin wurden weitergeführt in anderen Dimensionen. Ich schrieb 2000 einen Aphorismenband und wollte wie die Romantiker sein und da formte ich einen Aphorismus, da ich glaubte, die Welt sei rational und es müsste wieder Romantik herrschen. Auch schrieb ich dazu ein Essay. Ich möchte diesen Aphorismus hier zeigen:

42.
die aufklärung brachte viele guten dinge
doch auch schlechte ideen
die dann im verlaufe der geschichte untergehn.
nun leben wir wieder in einer aufgeklärten zeit
die viel gutes und doch schlechtes birgt
wann wird aufgeklärtes verwirkt?
wann fordert der mensch nur noch gute dinge?
wann entwickelt sich die welt nun weiter?
wann entsteht ein neues leben
eine neue epoche?
eine änderung die wünsch ich mir
daß menschen ihre zeit verändern
so wie es früher öfters war
daß epochen anfingen, gingen...

Wenn es nach mir ginge, sollte die Lyrik weiter voran schreiten, die eigenen Stimmen und die eigene Erfahrung sollten sprachlich umgesetzt werden.
Der Dadaismus könnte von mir komplett gestrichen werden. Ich fordere Leute auf zu lesen und dies von Beginn bis Jetzt. Ich begann ursprünglich bei Antigone. Jetzt bin ich wieder bei Hilde Domin, da ich variiere. Aber ich wurd durch meine Lesegewohnheiten ein Wanderer der Welt. „Der Stern des Lebenssinnes“, war mein erstes Buch und da las ich eben Romantik und Klassik und ich habe jede Entwicklung im Schreiben selbst mitgemacht.

Bis ich jetzt „Von Innen nach Innen“ schrieb.

Kollegen von mir, die lasen kein Shakespeare, die begannen dort, wo ich aufhörte. Ich bin froh, dass ich meine Stationen so hatte!

Und es machte immer Spaß zu kopieren... Das Schreiben wird geschult durch Lektüre. Deswegen beachtet jede Stömung und beginnt von vorn... Soweit, dann ist alles möglich.

Hier noch eine Kopie eines modernen Poems, zu Ann Cotten. Das sind nur Fingerübungen. Die eigene Stimme muss sich synthetisieren aus allem gelesenen.:

Depesche nach Fremdwörterbuchsonette von Ann Cotten

der Modus, der Tag, die Nacht-
beispielhaft an Grenzen des Universums geheftet;
für mich zählt der Wechsel-
die Hang- oder steiglast ist egal
wer warum ausbricht aus seinem Raummeter
in die Erfahrung des Unverständnis meiner Gedichte

wer versteht mich, wenn ich so fasel?
Wer spricht die ungebundenen Worte?
Sind es Knoten unter der Haut..

Evtl. am Rippenfell die meine Trägheit bezeugen.
Stirbt Liebe, wie auch der Schutzmantel der Berührung
Durch eine Mauer die gläsern wirkt.
Ich verfolge die Atmung, weiterhin Ruchlust und Lastkraft
Ein Bleimantel des Herzens
Ich atme – noch, bis zu diesem Gewitter, welches noch kommen wird,
das Donnerwetter.
Getragen von Adlerschwingen
Irre ich wie Bastian Balthasar Bux durch die Geschichte..

Wenn sie nur unendlich wäre—

Ich bin gekommen um zu gehen-
Werden wir uns Wiedersehen
Nur du Schmerz im Geäst der Träume.
Ich erinnre fader Beigeschmack
Durchzwickt meine Kiemen..
Windräder drehen sich fleißig
Wie Propeller & endlichen die Biegung zu dem Sichselbst
Kann ich aufhören ohne aufzuhören?
Wer ist die wundersame Schöpferin ,
eine Widmung, die IHR gediehen ist
nach dem Rhythmus dieses Blues mitsamt seiner Geschwindigkeit

Somit verabschiede ich mich,

Uwe Kraus

alias Worte des Zauberers, den 08.08.2022

Autor:

Uwe Kraus aus Friedrichshain

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