Ein Fall von Fake News: Monika Herrmann und der "Orden der Patrioten"

Bürgermeisterin Monika Herrmann ist derzeit das Opfer einer Verschwörungstheorie. | Foto: Thomas Frey
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Friedrichshain-Kreuzberg. Bürgermeisterin Monika Herrmann (Bündnis90/Grüne) kann vieles unterstellt werden, aber eines sicher nicht: Irgendwelche Affinitäten für rechtes Gedankengut.

Genau damit wurde sie aber zuletzt konfrontiert. Herrmann, so ging das Gerücht, zeige Sympathien für den "Orden der Patrioten". Unter diesem Name formiert eine Gruppierung, die sich unter anderem das Ende der Kanzlerschaft von Angela Merkel sowie die Wiedereinführung der Monarchie zum Ziel gesetzt hat.

Bei bloßer Theorie scheint es dabei nicht zu bleiben. Im November haben mutmaßlich Anhänger des Ordens Seiten aus dem Gästebuch einer Ausstellung mit Werken aus den Workshops von Irmela Mensah-Schramm im Rathaus Kreuzberg herausgerissen und Bilder abgehängt (wir berichteten). Irmela Mensah-Schramm zieht seit 30 Jahren gegen rechtsradikale und rassistische Parolen im öffentlichen Raum zu Feld. Sie übermalt solche Hassslogans und verkehrt sie in eine positive Aussage. Für ihr Wirken wurde sie Ende vergangenen Jahres mit dem erstmals vergebenen Silvio-Meier-Preis des Bezirks geehrt.

Monika Herrmanns angeblichen Bezug zu den Patrioten machen Verschwörungstheoretiker gerade an der Attacke auf die Ausstellung fest. Für ihre Vertreter spricht dafür zum einen, dass die Taten noch nicht aufgeklärt sind. Zum anderen seien sie von den Grünen weder auf ihrer Homepage, noch in der Parteizeitung angeprangert worden.

Als wichtigster "Beweis" wird aber gewertet, dass auf der Website des Ordens ein zustimmender Kommentar zu dem Übergriff auftauchte. Und zwar unter dem Namen "Monika Herrmann, Bürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg".

Natürlich sei diese Nachricht nicht von ihr, macht die Rathauschefin klar. Sie habe über das Rechtsamt bereits Anzeige erstattet. Was wahrscheinlich auch zur Folge hatte, dass die Internetseite der Patrioten derzeit nicht aufgerufen werden kann. Normalerweise gehe sie nicht juristisch gegen jede Falschmeldung vor, aber solche Verleumdungen hätten eine andere Dimension, so Hermann. tf

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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