Crowdfunding für Polly & Bob
Jetzt plant Siems den nächsten Schritt. Er will eine autarke Online-Plattform einrichten. Warum er nicht auf das Know-how bekannter sozialer Netzwerke wie Facebook und Co zurückgreifen will, begründet er mit deren intransparenten Verhalten. "Die dort gesammelten Daten werden weiter verhökert. Niemand weiß, was damit passiert." Außerdem gebe es die Gefahr der Manipulierbarkeit und eine Mitsprache der User bestehe ebenfalls nicht. Gerade die will er aber bei seinem Vorhaben gewährleisten. "Wir wollen den besten Datenschutz im Internet und wer könnte darüber besser entscheiden, als die Nutzer selbst."
Für das Einrichten einer solchen Plattform braucht er allerdings als Startkapital mindestens 50 000 Euro. Eingespielt werden soll diese Summe durch eine Crowdfounding-Kampagne.
Potentielle Geldgeber werden nicht nur mit dem Hinweis auf ein sinnvolles und ambitioniertes Projekt sowie ihren Mitspracherechten gelockt. Geplant ist auch, dass sie ihren Einsatz, wenn auch in längerer Frist, wieder zurückbekommen sollen. Denn wer sich auf der Plattform anmeldet, für den werden monatliche Gebühren in Höhe von 4,95 Euro fällig. Wenn sich genügend Leute finden, die bereit sind diesen Preis zu bezahlen, dann könne die Anschubfinanzierung nach und nach wieder abgelöst werden, hofft der Polly & Bob-Gründer. "Das ist der Gegenwert von zwei Latte oder einem Bier in einem Club", rechnet er vor. Dafür gebe es ein sicheres Netzwerk. Wobei er betont, dass der Sinn des ganzen Unternehmens kein kommerzieller ist. Vielmehr sollen mit den Einnahmen weitere Aktivitäten der Initiative bezahlt werden. Auch sogenannte Nachbarschaftsmanager. Und schon mit einem Betrag ab einem Euro können sich Unterstützer beteiligen. Bis Ende Mai sind inzwischen knapp 5000 Euro zusammen gekommen.
Das Crowdfounding läuft noch bis 26. Juni.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.