Schlemmen und trödeln: Mauerpark-Flohmarkt mit neuem Konzept
Prenzlauer Berg. Die Gestaltung des neuen Mauerparks auf der bis vor Kurzem Weddinger Seite, jetzt aber zu Pankow zugehörig, hat begonnen. Und auch der beliebte Flohmarkt bietet mehr als Nippes und Ramsch.
Er vergleicht sich mit dem Londoner Camden-Market oder dem Flohmarkt in Paris-Saint Quen: Marktveranstalter Rainer Perske, der vor zwei Jahren nach einer Ausschreibung den Zuschlag für den Flohmarkt im Mauerpark bekommen hat, bezeichnet seinen Sonntagsmarkt als einen „der angesagtesten europäischen Hauptstadt-Flohmärkte“. Perske hat den vor 15 Jahren entstandenen Flohmarkt im Mauerpark an der Bernauer Straße saniert, neue Klos gebaut, Stromkabel verlegt und eine Beleuchtung installiert. Es gibt Hunderte Stände mit Antiquitäten, Privattrödel oder Neuware von Berliner Produktdesignern und Kleinkunstmanufakturen.
Streetfood-Court
Herzstück und Highlight des neuen Flohmarktes ist der 2000 Quadratmeter große, in den Markt integrierte Streetfood-Court. Über 30 Caterer brutzeln ausgefallene Gerichte. Das Angebot reicht von Pulled Pork-Sandwich nach italienischer Rezeptur, veganem japanischen Gemüsepfannkuchen, uruguayischen Bohnen-Empanandas oder frischgepresstem Zuckerrohr-Saft aus Costa Rica bis zu berlinischem Sauerkraut-Brötchen mit Eisbein und Steckerlfisch, eine frisch gegrillte bayerische Forelle. Im Streetfood-Court gibt es lange Tischreihen mit 300 Sitzplätzen.
Die Biergärten Mauersegler und Schönwetter sowie der aufgemotzte Flohmarkt bleiben im erweiterten Mauerpark. Dahinter wird die ehemalige Gewerbefläche des einstigen Güterbahnhofs bis zur Gleimbrücke zum Park ausgebaut. Der Mauerpark in Prenzlauer Berg wird so von acht auf 15 Hektar erweitert. Die Flächen auf Weddinger Seite wurden wegen einer gemeinsamen Zuständigkeit kürzlich dem Bezirk Pankow übertragen. Nördlich der Gleimbrücke entsteht ein Wohngebiet mit zirka 470 Wohnungen und rund 200 Studentenapartments, das die Groth-Gruppe errichtet. Im Mauerparkvertrag hatten sich 2012 der Senat und der damalige Grundstückseigentümer der früheren Bahnflächen, die österreichische Immobilienfirma CA Immo, auf das umstrittene Tauschgeschäft geeinigt: Berlin bekommt fünf Hektar Fläche zur Mauerparkerweiterung auf Weddinger Seite südlich des Gleimtunnels, wenn im Norden gebaut werden darf. Außerdem bleiben die zwei Hektar an der Bernauer Straße für die bisherige Nutzung als Flohmarkt und Biergarten erhalten. DJ
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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