Acht Tonnen Steine und eine Pumpe
Azubis bauen an der Havelschanze einen Wasserspielplatz

Die Azubis bei der Arbeit am Wall. Acht Tonnen Steine müssen sie insgesamt pflastern.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Hakenfelde wird bald um eine Attraktion reicher sein. An der Havelschanze bauen Auszubildende gerade einen Wasserspielplatz. Es ist der erste für den Ortsteil.

Es ist ein schweißtreibender Arbeitstag für die sechs Azubis des Straßen- und Grünflächenamtes und der Berliner Wasserbetriebe. Statt in der Berufsschule über Bauphysik und technischen Zeichnungen zu sitzen, arbeiten sie mit Pflasterhammer und Handramme. Die angehenden Anlagenmechaniker und Garten- und Landschaftsbauer – fünf Männer und eine Frau – bauen auf dem Spielplatz „Fischerbucht“ im Hohenzollernpark an der Havelschanze gerade eine Wasserspielanlage.

Ende November soll sie fertig sein. Dann hat Hakenfelde seinen ersten Wasserspielplatz. In ganz Spandau ist es derweil der sechste, den das Grünflächenamt und die Wasserbetriebe gemeinsam bauen. Dahinter steht das Bezirksprojekt „Raum für Kinderträume“, das mit Projektpartnern und Sponsoren Spielplätze baut oder neue Spielgeräte besorgt. „Eltern und Kinder sehen meist nur das Ergebnis“, sagt Projektleiterin Simone Maier, „nicht aber, wie viel Arbeit in einem neuen Spielplatz steckt.“

Allerhand bei den Planungen zu beachten

Alles beginnt im Grünflächenamt bei Elke Nolthenius. Sie ist für den Spielplatzneubau und die Objektplanung verantwortlich. Zuerst kommt der Entwurf. Den haben für den neuen Wasserspielplatz in Hakenfelde die Studenten Noah Kaul und Natalie Hellenkamp übernommen. „Dabei gab es einiges zu beachten“, sagt Noah Kaul, der sein Studium inzwischen beendet hat und jetzt im Grünflächenamt arbeitet. Die Entfernung von der Hauptwasserleitung an der Straße bis zur Pumpe zum Beispiel. Die beträgt immerhin rund 30 Meter. Auch der Höhenunterschied zum angrenzenden Fußweg musste berücksichtigt werden, schließlich soll niemand auf den Spielplatz stolpern. Bei einem gemeinsamen Ortstermin mit den Wasserbetrieben wurde dann alles besprochen, vermesssen und abgesteckt.

Anfang Oktober legten die Azubis los und hoben den 30 Meter langen Schacht für die unterirdische Wasserleitung aus. Dann begannen die Arbeiten auf der knapp 60 Quadratmeter großen Spielplatzfläche. In etwa 50 Zentimetern Tiefe setzten die Azubis einen Untergrabeschutz aus Rasengitterstein, legten zwei getrennte Bachläufe an, eine Insel, die beide mittig trennt, und ein Versickerungsbecken. Ganz aktuell sind die Azubis an diesem Arbeitstag dabei, den Wall rund um die Wasserspielfläche zu pflastern. „Insgesamt brauchen wir hier etwa acht Tonnen Großsteine, Kleinsteine und Mosaiksteine“, informiert Ausbildungsleiter Alexander Ahlfänger aus dem Bezirksamt. Dazu werden noch Findlinge gesetzt und ein Holzsteg gebaut, der die Spalte zwischen Gehweg und Spielplatzfläche überbrückt. So kommen auch Rollstuhlfahrer rüber.

Die Pumpe selbst ist leicht zu bedienen, mit Muskelkraft zwar und nicht per Knopfdruck. Aber die Kids sollen ja Spaß haben. Den Wasserdruck haben die Wasserbetriebe auf 0,5 Bar gedrosselt. „Damit nichts passiert, wenn ein Kind sein Gesicht unter die Pumpe hält“, sagt Olaf Franzkowiak, Bauleiter und Ausbildungsbeauftragter bei den Wasserbetrieben.

Praxisanleiter Arnulf Köhler ist zufrieden mit dem heutigen Tagwerk der Azubis. „Einen Wall zu pflastern ist schwierig, denn die Kurve muss ebenmäßig sein“, weiß der 21-Jährige. „Das ist aber gut gelungen.“ Morgen geht es weiter. Denn in vier Wochen soll der Wasserspielplatz fertig sein. Im wärmeren Frühjahr wird er dann offiziell eröffnet.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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