Verkaufsgespräche über Eiswerder laufen schon länger
Inselnordhälfte soll grün bleiben

Blick von der Kleinen Eiswerderbrücke auf die idyllische Inselnordhälfte. Der Süden ist dagegen stark bebaut.  | Foto: Ulrike Kiefert
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Erst Wohnungsbau, jetzt doch Park: Die Nordhälfte der Insel Eiswerder soll ein „grüner Ort“ bleiben – mit Platz für Sport, Vereine und Kultur. Verkauft ist das Grundstück aber noch nicht. Die BImA hatte es dem Land Berlin bereits vor gut zwei Jahren angeboten.

Das Land Berlin verhandelt mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) über den Ankauf der Nordhälfte der Insel Eiswerder. Die „Insel im Strom“ liegt im städtebaulichen Entwicklungsgebiet Wasserstadt Oberhavel und dort wird bekanntlich massiv gebaut. An der „Waterkant“, im Maselakepark oder im Carossa-Quartier – überall entstehen Tausende neue Wohnungen, weshalb Grünflächen rar werden. Der Senat will deshalb zusammen mit dem Bezirk die „naturräumlichen Qualitäten der Insel für die Öffentlichkeit erlebbar machen“. Zudem sei geplant, Flächen für Sport, Vereine und Kultur auszuweisen, teilt Katrin Dietl, Sprecherin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit. Die Insel ergänze „die Quartiersbildung der Wasserstadt Oberhavel als zentraler, grüner Ort mit hoher Aufenthaltsqualität“.

Hoher Kaufpreis und einige Altlasten

Die bewaldete Nordhälfte der Insel als grünes Eiland zu erhalten, war allerdings nicht der ursprüngliche Plan. Der Senat sah dort eigentlich Wohnungsbau vor, gemixt mit öffentlichen Freiflächen. Auch laufen die Gespräche mit der BImA über den Ankauf der rund 4,2 Hektar großen Inselnordhälfte nicht erst seit gestern. Bereits Ende 2018 hatte die Bundesbehörde ihr Grundstück dem Land Berlin zum Verkauf angeboten. Im Juni 2019 erklärte der Senat dann gegenüber der BImA seine Kaufabsicht. Über die Bühne gegangen ist der Verkauf allerdings noch nicht. Wichtige Fragen seien hier noch zu klären, heißt es dazu kurz und knapp aus der Senatsfinanzverwaltung. Knackpunkt dürfte wohl der Verkaufspreis sein. Da die Wohnbebauung wegfällt, ist das Grundstück kein Bauland mehr, was den Verkehrswert erheblich schmälern dürfte. Die Altlastenentsorgung ist ebenfalls ein Thema. Die 14 Hektar große Insel war früher ein Militärstandort mit Pulverfabrik, Geschützgießerei, Artilleriewerkstatt und einer Munitionsfabrik.

Stadtrat will weitere Vereine ansiedeln

Gegen einen weiteren Wohnungsbau auf der Insel hatte sich das Bezirksamt erfolgreich gewehrt. „Ich habe frühzeitig deutlich gemacht, dass es den dort nicht geben wird“, bestätigt Baustadrat Frank Bewig (CDU). Stattdessen habe er vorgeschlagen, die dortigen kulturellen und sportlichen Nutzungen zu sichern, auszubauen und weitere Flächen zu einer öffentlichen Grün- und Erholungsfläche zu entwickeln. „Die Nordhälfte der Insel ist für die Spandauer bisher kaum öffentlich nutzbar. Das wäre aber möglich, wenn wir Grün- und Erholungsflächen schaffen.“ Außerdem will der Stadtrat die ansässigen Vereine wie die Kanusportvereinigung Havelbrüder oder den Anglerverein Carpe Diem, die Künstlergruppe (Galerie „Inselspinnen“) und die Marina am Ort erhalten. „Und wir wollen gegebenenfalls Vereine auf der Insel ansiedeln, die woanders weichen müssen.“ Profitieren würde davon das gesamte Umfeld, so Frank Bewig. Denn das werde in den nächsten Jahren von erheblichem Wohnungsbau geprägt sein.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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