Nachverdichtung, Runder Tisch und Bundesprogramm
Parteien sehen neue Chancen für die Helle Mitte

Das Marktplatz Center Helle Mitte verfügt zwar über eine Gesamtverkaufsfläche von 15 000 Quadratmeter und eine Vielzahl an Fachgeschäften, hat aber nicht einen größeren Nahversorger. | Foto:  Philipp Hartmann
3Bilder
  • Das Marktplatz Center Helle Mitte verfügt zwar über eine Gesamtverkaufsfläche von 15 000 Quadratmeter und eine Vielzahl an Fachgeschäften, hat aber nicht einen größeren Nahversorger.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Wie lässt sich die Helle Mitte wieder zu einem florierenden Zentrum machen? Diese Frage beschäftigt bereits seit Langem die Bezirkspolitik. Die SPD hat sich nun dafür ausgesprochen, den „Runden Tisch Helle Mitte“ in einem neuen Format wiederzubeleben. Andere Parteien sehen das ähnlich.

„Die Situation am U-Bahn Hellersdorf bewegt sich seit einigen Jahren in einer merklichen Abwärtsspirale. Überzeugte das Quartier Ende der 2000er noch durch einen florierenden Einzelhandel samt H&M, C&A, einer Thalia-Filiale und einem Elektrofachgeschäft, besticht das einstige Handelszentrum heute durch Leerstand und Billigketten“, beschreibt die SPD den Niedergang des Standorts. Vor wenigen Wochen folgte die Schließung des Real-Marktes in der Stendaler Straße 24. Die Mitarbeiter der Filiale sollen noch bis Ende des Jahres ihren Lohn bekommen. Das Bezirksamt werde gemeinsam mit dem gut vernetzten Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis versuchen, die Betroffenen an bestehende Unternehmen im Bezirk weiterzuvermitteln, heißt es.

Die Helle Mitte mit der Alice-Salomon-Hochschule von oben betrachtet. Die SPD kritisiert, dass das einstige Handelszentrum heute geprägt ist durch Leerstand und Billigketten. | Foto: Philipp Hartmann
  • Die Helle Mitte mit der Alice-Salomon-Hochschule von oben betrachtet. Die SPD kritisiert, dass das einstige Handelszentrum heute geprägt ist durch Leerstand und Billigketten.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Initiativen aus der Politik, den Niedergang des Einzelhandelsstandort zu stoppen, seien bisher gescheitert. Weder das „Zentrenkonzept“ noch der „Runde Tisch Helle Mitte“ oder auch die Zusammenarbeit mit der Gesundheitswirtschaft hätten den Trend bislang umkehren können. Somit gehöre die Helle Mitte trotz bester Anbindung zu den Sorgenkindern bezirklicher Zentren. „Um diesem Trend entgegenzuwirken, bedarf es wieder einer verstärkten Vernetzung, Koordination und Kommunikation durch das Bezirksamt“, erklärten die Sozialdemokraten. Bürgermeister Gordon Lemm, bei dem die Wirtschaftsförderung angesiedelt ist, solle die Entwicklung der Hellen Mitte zur „Chefsache“ machen.

Die Voraussetzungen zumindest scheinen nicht schlecht zu sein, denn für die Helle Mitte hat der Bezirk Fördermittel aus dem Bundesprojekt „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ beantragt. Das Geld soll für Konzepte gegen den Leerstand, die Umgestaltung des Alice-Salomon-Platzes und den Ausbau der Fahrradinfrastruktur genutzt werden. Der SPD-Abgeordnete Jan Lehmann fordert, dass alle Akteure am Standort die Zusammenarbeit wieder aufnehmen müssten. Dazu zählten die Betreiber der Hellen Mitte, die Alice-Salomon-Hochschule, Vertreter der Gesundheitswirtschaft, Akteure der Zivilgesellschaft und interessierte Bürger. Die letzte Sitzung des Runden Tisches liege schon zwei Jahre zurück. „Ziel muss es sein, Bedarfe und konkrete Ziele zu identifizieren, um den Standort in seiner Aufenthaltsqualität aber auch als Wirtschaftsstandort attraktiver zu gestalten“, erklärt Lehmann. Über die Wiederbelebung des Runden Tisches herrscht parteiübergreifend Einigkeit. Ein Antrag der FDP mit Beteiligung von SPD, Grünen, Linken und CDU wurde bereits im März in der Bezirksverordnetenversammlung beschlossen.

Der Alice-Salomon-Platz vor dem Rathaus soll umgestaltet werden und damit die Attraktivität der Hellen Mitte als Einzelhandelsstandort erhöhen. | Foto: Philipp Hartmann
  • Der Alice-Salomon-Platz vor dem Rathaus soll umgestaltet werden und damit die Attraktivität der Hellen Mitte als Einzelhandelsstandort erhöhen.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Durch das neue Quartier Stadtgut Hellersdorf der Gesobau steigt in den kommenden Jahren die Einwohnerzahl im Stadtteil. Weitere Wohnungsneubauprojekte befinden sich bereits in der Umsetzung. Die SPD-Bezirksverordnete Stephanie Inka Jehne sieht die Nachverdichtung als Chance für die Helle Mitte. „Gerade mit den beiden Studierendenwohnheimen entstehen weitere Chancen für Gewerbetreibende und damit eine langfristige Aufwertung im Kiez“, sagt sie. Die vergangenen Jahre hätten bereits gezeigt, dass mit neuen Filialen von Rewe, Aldi und Lidl die Nahversorgung erweitert werden konnte. „Die Umgestaltung der Hellen Mitte bietet uns die Möglichkeit, dieses Gebiet zu einem echten Zentrum unseres Bezirks zu entwickeln und die Ideen und Bedarfe des Runden Tisches einzubinden.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 828× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 816× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 512× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.005× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.899× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.