Hier schrauben Kinder und Jugendliche selbst
Haus Babylon eröffnet Fahrradwerkstatt

Sozialarbeiter Peter Bachmann hat die mobile Fahrradwerkstatt im Versammlungsraum vom Haus Babylon aufgestellt und ein Fahrrad eingespannt.  | Foto: hari
2Bilder
  • Sozialarbeiter Peter Bachmann hat die mobile Fahrradwerkstatt im Versammlungsraum vom Haus Babylon aufgestellt und ein Fahrrad eingespannt.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Haus Babylon wird seit Mitte dieses Jahres bei laufendem Betrieb saniert. Trotz Platznot gibt es neue Ideen. Eine solche ist die Fahrradwerkstatt. Sie wurde im Dezember eröffnet.

„Die Idee, eine Fahrradwerkstatt im Haus aufzubauen, ist von den Jugendlichen gekommen, die uns täglich besuchen“, erzählt Peter Bachmann, Sozialarbeiter und Leiter des Jugendklubs im Haus Babylon. Mit der Idee bewarben sie sich in diesem Jahr beim Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro Marzahn-Hellersdorf um finanzielle Unterstützung. Eine Kinderjury zeichnete die Ideengeber mit einer Prämie von 700 Euro aus.

„Das Geld wird ausschließlich in die Ankäufe für Vorrichtungen, Werkzeuge und Material unserer Fahrradwerkstatt verwendet“, erläutert Bachmann. Als erstes wurde eine mobile Werkbank gekauft, um Fahrräder für Reparaturen einhängen und in der dafür günstigen Stellung fixieren zu können. Außerdem wurde ein Werkzeugkoffer angeschafft mit allem, was man zur Reparatur eines Fahrrades braucht. Hinzu kam ein Vorrat an Fahrradteilen wie Reflektoren oder Schläuche.

Eine der ersten Jugendlichen, die ihr Fahrrad mit Hilfe von Bachmann reparierte, war Antonia (13). „Mein Fahrrad ist schon eine ganze Weile kaputt. Wegen eines Platten konnte ich es nicht benutzen“, erzählt sie.  In der Fahrradwerkstatt im Haus Babylon war das Loch im Schlauch schnell gefunden und mit einem Flicken verschlossen.

„Das ist gut, wenn wir unsere Fahrräder hier selbst reparieren können. Es reparieren zu lassen, ist für uns viel zu teuer“, erklärt der 14-jährige Hamza. Er kam 2015 mit seiner Familie aus Syrien nach Deutschland und lebt im Flüchtlingsheim an der Zossener Straße. In Syrien hat er mehrere Fahrräder besessen. Mit dem Rad, das er jetzt besitzt, fährt er jeden Tag zum Haus Babylon an der Stephan-Born-Straße 4. Die Einrichtung des Vereins Babel wird als interkulturelles Zentrum betrieben. Es liegt in einem Kiez, in dem Flüchtlinge und viele einkommensschwache Familien leben.

Die Fahrradwerkstatt ist bis zum Ende der Sanierung dienstags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. An allen anderen Werktagen können Kinder und Jugendliche ohne Aufsicht an ihren Fahrrädern schrauben.  Weitere Informationen gibt es per E-Mail an bachmann_hausbabylon@web.de.

Sozialarbeiter Peter Bachmann hat die mobile Fahrradwerkstatt im Versammlungsraum vom Haus Babylon aufgestellt und ein Fahrrad eingespannt.  | Foto: hari
Antonia hat das Loch in ihrem Fahrradschlauch gefunden und will es mit Hilfe von Peter Bachmann verschließen. | Foto:  hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 252× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 1.010× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 662× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.151× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.034× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.